Die Stadt Freising möchte im Wohnquartier SteinPark genossenschaftliches Bauen und Wohnen fördern und hat dafür ein Konzeptvergabeverfahren für das nördliche Baufeld an eine Genossenschaft durchgeführt. Informationen zum Quartier SteinPark und genossenschaftlichem Wohnen sowie der aktuelle Projektstand sind auf dieser Seite zu finden.

Konzeptvergabe

Die Konzeptvergabe SteinPark an eine Genossenschaft ist beschlossen. Der Stadtrat der Stadt Freising hat in der Sitzung vom 21. Juli 2022 den Beschluss gefasst, dass die Konzeptvergabe zum genossenschaftlichen Bauen und Wohnen am SteinPark an die Bewerbergruppe wagnis eG mit FreiSam erfolgt.

Hintergrund der Konzeptvergabe ist, dass die Stadt Freising gemeinschaftliche Wohnformen stärken, ein differenziertes Wohnangebot für alle Bevölkerungsschichten und Preissegmente zur Verfügung stellen und künftige Bewohner*innen in die Planungen einbeziehen möchte. Der nördliche Bauabschnitt im SteinPark, in dem mindestens 80 Wohneinheiten entstehen können, soll dafür im Erbbaurecht per Konzeptvergabe an eine Genossenschaft vergeben werden. Genossenschaftliches Wohnen ist der zweite Weg zwischen Miete und Eigentum. In einer Genossenschaft schließen sich Menschen zusammen, die Gemeinschaftseigentum, meist im Geschosswohnungsbau, realisieren wollen. Genossenschaftsmitglieder finanzieren den Bau ihres Hauses gemeinsam. Sie sind Mieter und Vermieter zugleich. Genossenschaften sind von Haus aus nicht spekulativ und renditeorientiert ausgerichtet. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung und Sicherung leistbaren Wohnens.

Die Ausschreibung der Konzeptvergabe lief vom 01. April bis zum 27. Mai 2022. Bei der Konzeptvergabe wird das Grundstück nicht zum Höchstpreis vergeben, sondern zu einem Festpreis an die Bewerber*innen mit dem besten Konzept. Zielsetzungen, die durch die Stadt Freising bei der Konzeptvergabe verfolgt werden, sind die Schaffung von differenzierten Wohnangeboten sowie Angeboten für die Nachbarschaft, die Beteiligung der Menschen, die dort in Zukunft leben werden, an Nutzungskonzept und Gestaltung sowie Nachhaltigkeit und der städtebauliche Impuls.

Insgesamt wurden drei Bewerbungen bei der Stadt Freising eingereicht. Ein Vergabegremium, bestehend aus Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung sowie aus Architekturbüros, hat unter Vorsitz von Bürgermeisterin Birgit Mooser-Niefanger Bewerbungsgespräche mit den drei Bewerbergruppen geführt. Nach intensiver Diskussion und Auseinandersetzung mit allen Konzepten wurde durch das Gremium die einstimmige Vergabeempfehlung an den Stadtrat formuliert, mit der Gruppe wagnis eG und der Initiative FreiSam in die Reservierungsphase einzutreten und die Konzeptbausteine in einem gemeinsamen Prozess mit der Stadt Freising weiterzuentwickeln.

Die Gruppe FreiSam besteht aus engagierten Freisinger Bürger*innen, die mit der wagnis eG einen Genossenschaftspartner mit langjähriger Erfahrung ausgewählt haben, der schon mehrere Projekte erfolgreich umgesetzt hat. Die fachliche Planung übernehmen Hirner & Riehl Architekten aus München sowie Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten aus Freising. Die Stadt Freising freut sich, dass mit der Arbeit dieses leistungsfähigen Teams das Quartier am SteinPark sicher weiter gestärkt wird. 

Am Ende der Reservierungsphase, die maximal 18 Monate beträgt, steht der Vertragsschluss eines Erbbaurechtsvertrages sowie die Eingabe des Bauantrages. Die Stadt Freising freut sich auf das Ergebnis der konkretisierten Planungen aus dem Konzept, das voraussichtlich im Frühjahr 2024 dem Stadtrat vorgestellt werden kann.

Informationsmöglichkeiten

Um regelmäßig Informationen zum Projekt "Genossenschaftliches Wohnen im SteinPark" sowie zu aktuellen Terminen zu erhalten, besteht die Möglichkeit, sich in eine E-Mail-Verteilerliste eintragen zu lassen. Hierfür wird um Anmeldung per E-Mail an genossenschaft@freising.de gebeten.

Die „mitbauzentrale münchen“ bietet im Auftrag der Landeshauptstadt München kostenfreie Beratungsleistungen zu gemeinschaftsorientierten Wohnformen für Bürger*innen aus Stadt und Umlandkommunen an. Weiterführende Informationen können der Präsentation der Online-Veranstaltung entnommen werden.

Aktuelle und vergangene Ereignisse

Der Ausschreibungszeitraum zur Konzeptvergabe SteinPark war vom 01. April 2022 bis zum 27. Mai 2022. Am Dienstag den 03. Mai 2022 fand ein öffentliches Rückfragenkolloquium zur Ausschreibung statt.

Eine weitere Online-Veranstaltung organisierte die Stadt Freising am Dienstag, den 29. März 2022 zum Auftakt der Ausschreibung. Bei der Veranstaltung sollten Bürger*innen und Interessent*innen über den Inhalt der Ausschreibung sowie den Ablauf des Bewerbungsverfahrens informiert werden. Die Präsentation der Veranstaltung finden Sie hier.

Am Dienstag, den 15. Februar 2022 fand, in Zusammenarbeit mit der stattbau münchen GmbH, eine Online Info-Veranstaltung statt, bei der über den aktuellen Sachstand informiert und Rückfragen beantwortet wurden. Zudem stellten sich unterschiedliche Gruppen vor, mit der Absicht sich zu bewerben und die noch offen waren für weitere Mitglieder*innen.

In Folge der ersten Informationsveranstaltung fand am Samstag, den 09. Oktober 2021 ein Vernetzungstreffen mit Grundstücksbegehung im SteinPark statt. Ziel dieser Veranstaltung war es, Informationen zum Grundstück und den Rahmenbedingungen vor Ort zu vermitteln sowie Raum für Austausch und Fragen zu ermöglichen. Im Rahmen der Begehung stellte die Stadt etwa 50 interessierten Bürger*innen das Bauareal vor. Bereits bestehende Gruppen konnten sich sowie deren Konzepte vorstellen, um auch hier weitere Mitstreiter*innen zu begeistern.

Bereits am Donnerstag, 15. Juli 2021, gab es eine erste Online-Informationsveranstaltung zum Thema genossenschaftlichem Wohnen im SteinPark, bei der annähernd 100 Interessierte sich informieren und einen ersten Überblick schaffen konnten. Die Stadt Freising stellte dazu den aktuellen Stand ihrer Planungen für das Genossenschaftsgrundstück im SteinPark vor. Die von der Stadt Freising beauftragte und bei der Entwicklung des Vergabeverfahrens beratende „stattbau münchen GmbH“ informierte an diesem Abend über die Grundzüge genossenschaftlichen Wohnens und erläuterte die notwendigen Schritte bei der Umsetzung einer gemeinsamen Initiative. Es wurde dargelegt, wie das Vergabeverfahren in etwa ablaufen wird und welche Erwartungen an die Bewerber*innen damit verbunden sind.Die Präsentation der Online-Informationsveranstaltung finden Sie hier.

In unserer Rubrik "Thema des Monats" informiert ein ausführlicher Beitrag vom Dezember 2021 über das Thema "Genossenschaftliches Wohnen im SteinPark" - einfach hier auf den Link klicken.

Informationen zum SteinPark

Die 2004 aufgegebene militärische Nutzung der General- von-Stein-Kaserne eröffnete die Chance, in Innenstadtnähe neue Wohnbauflächen zu entwickeln. Für das Gebiet mit einer Größe von etwa 16 Hektar sollte über einen städtebaulichen Wettbewerb eine innovative Lösung gefunden werden, die einen energieeffizienten Städtebau und eine flächensparende Bauweise mit einer bestmöglichen Integration des neuen Quartiers in das bestehende Stadtgefüge vereint.

 

Folgende Ziele wurden dabei verfolgt:

  • energieeffiziente und nachhaltige Siedlungs- und Grundrissstrukturen
  • abschnittsweise Entwicklung der Wohnbauflächen
  • Verbesserung der örtlichen sozialen Versorgungsstrukturen durch Kindergarten und Schule
  • wohnortnahe Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs
  • Schaffung wohnortnaher Arbeitsplätze
  • ausgewogene soziale Bewohnerstrukturen
  • Lebensraum für alle Bevölkerungsgruppen durch ein Angebot von verschiedenen flexiblen Wohnformen
  • hohe Aufenthaltsqualität und Identifikationswirkung der Freibereiche auch für die bestehenden Wohnquartiere

Auf Grundlage des durchgeführten städtebaulichen Wettbewerbs wurde im Jahr 2012 der Bebauungsplan Nr. 144 „General-von-Stein-Kaserne“ aufgestellt.

Als Ergebnis entsteht ein modernes und grünes Wohngebiet mit Einkaufsmöglichkeiten, Grund- und Mittelschule (Fertigstellung 2022), Kindertagesstätte und attraktiven Freianlagen. Im Juli 2015 konnte der Grünzug Ost, wie das 2,5 Hektar große parkähnliche Areal des neuen Stadtquartiers bezeichnet wird, samt zahlreichen Spielgeräten, Bewegungsparcours, Outdoor-Fitnessgeräten, Sitzgelegenheiten und einer allgemein hohen Aufenthaltsqualität eingeweiht werden. Die nördliche Stadtterrasse mit Obstwiese bildet den Abschluss des Quartiers und den Übergang zur freien Landschaft mit Ausblick in das Tertiäre Hügelland. Die Obstwiese übernimmt als Ausgleichsfläche eine wichtige Funktion zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft und wird in Anschluss an den letzten Bauabschnitt realisiert werden. Die Lage auf der Anhöhe im Freisinger Norden zwischen Altstadt und dem Naherholungsgebiet "Freisinger Riviera" sowie der hohe Baumbestand bieten den heutigen und zukünftigen Bewohner*innen darüber hinaus einen hohen Erholungs- und Freizeitwert.
Als Quartier der kurzen Wege ist eine hohe Durchlässigkeit und fußläufige Durchwegung gegeben. Die Erschließung durch den Kfz-Verkehr erfolgt ausschließlich aus Westen, die Wohnstraßen werden als verkehrsberuhigter Bereich mit Aufenthaltsqualität ausgebildet.

Das insgesamt 161.000 Quadratmeter große Areal wird seit 2011 in verschiedenen Bauabschnitten bebaut.

Im nördlichen Bauabschnitt (WA 4.4, WA 4.5) sollen jetzt durch genossenschaftliches Wohnen etwa 80 Wohneinheiten entstehen. Das Grundstück soll dabei nicht zum Höchstpreis vergeben, sondern nach dem besten Konzept mit Festpreis ausgewählt werden. Dieses Verfahren bietet Bürger*innen die Chance, sich als Initiative zusammenzuschließen und sich mit ihrem individuellen Konzept zu bewerben.


Ihr Kontakt

Amt für Stadtplanung und Umwelt der Stadt Freising
Amtsgerichtsgasse 1
85354 Freising
genossenschaft@freising.de


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