Das beliebte Asamtheater ist wegen der umfassenden Generalsanierung des Asamgebäudes geschlossen. Wenn dieses Barockjuwel im Herzen der Freisinger Altstadt im Jahr 2024 eröffnet wird, steht dem Publikum ein großartiges Kultur- und Bürgerzentrum zur Verfügung. Neben dem auch technisch modernisierten Theatersaal wird es einen neuen, multifunktionell nutzbaren Veranstaltungsraum geben. Außerdem wird der südliche Platz als zusätzliche Veranstaltungsstätte aufgewertet, denn der Lastaufzug kann als aufklappbare Bühne eingesetzt werden. Wir wollen hier auf der Seite mit Informationen, Illustrationen und Fotos der laufenden Sanierung die Neugier auf das "neue Asam" wecken.

Die Vorfreude auf die Wiedereröffnung des Asamgebäudes ist groß. Schließlich steht bei den aufwendigen Arbeiten nicht nur die erstmalige Generalsanierung des mehr als 300 Jahre alten Ensembles auf dem Programm, um die Funktionsfähigkeit zu erhalten und die äußere Gestalt wieder ins rechte Licht zu rücken. Mit der grundlegenden Instandsetzung geht eine Modernisierung und Neustrukturierung der Vierflügelanlage einher. 

Der Westflügel wird auf ganzer Breite zum Innenhof geöffnet und ein großes Foyer mit Touristinfo, Theaterkasse und Garderobe geschaffen, der über den Innenhof der Hauptzugang ins Gebäude sein wird. Eine Illustration zeigt die Raumwirkung mit den wunderbaren Kreuzgewölben (siehe Visualisierungen im Anschluss). Über eine neue, breite Treppe auf der Nordseite geht es hinauf ins Stadtmuseum, das seine Ausstellungsfläche fast verdreifachen wird. Noch ein Stockwerk höher und wir befinden uns im erweiterten Asamfoyer, an das sich der Theatersaal anschließt. Hier wird die prachtvolle Original-Decke – Gemälde von Hans Georg Asam und Stuck von Nikolaus Liechtenfurtner – restauriert. Das Theaterpublikum darf sich freuen: Die Empore bleibt erhalten, das Gestühl wird erneuert und etwas erhöht, was für eine bessere Sicht auf die Bühne sorgen wird. Die gesamte Audio- und Videotechnik wird ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht. Zusätzlich wird vor der Bühne ein flexibel einsetzbares Orchesterpodium entstehen: Es kann als Orchestergraben abgesenkt, auf die Höhe des Parketts gefahren und bestuhlt oder auf Bühnenniveau gebracht und dann als Vorbühne genutzt werden. Hier, im zweiten Stockwerk, entsteht außerdem ein neuer Veranstaltungssaal mit Bühne.

Im barocken Dachstuhl werden das Depot des Museums sowie Lager- und Technikräume untergebracht. Im Gebäude sind weiterhin Büros für das Stadtmuseum, Kultur- und Tourismusamt vorgesehen. Und schließlich erfährt der südliche Platz eine enorme Aufwertung: Der neue Lastenaufzug kann als aufklappbare Bühne eingesetzt werden. Der früher vernachlässigte Hinterhof bereichert dann als attraktiver Veranstaltungsplatz das Freisinger Zentrum. Erstmals wird im Südflügel des historischen Ensembles eine Gaststätte entstehen, der auch auch Freiflächen im Innenhof und auf dem südlichen Platz zur Bewirtung zur Verfügung stehen. Und schließlich werden im Flügel auf der Nordseite zum Marienplatz wie in der Vergangenheit Läden entstehen. 

Illustrationen des künftigen Asamgebäudes

Laufende Sanierungsarbeiten

Es war ein Meilenstein auf dem Weg, das historische Bauwerk in neuem Glanz erstrahlen zu lassen: In einer Sondersitzung genehmigte der Stadtrat am 14. April 2016 einstimmig die Entwurfsplanung (hier geht es zu einem Bericht und zu Fotos von der damaligen Begehung).Ein Jahr danach, im April 2017, fiel mit einem Baubeginnsfest der symbolische Startschuss für die Generalsanierung des Asamgebäudes. Seither läuft die Instandsetzung auf Hochtouren. Dass die Sanierung eines mehr als 300 Jahre alten Gebäudes ein kompliziertes und nicht bis ins Detail planbares Unterfangen ist, war von Beginn an klar: Insbesondere die Feuchtigkeit, aber auch das massiv beschädigte historische Mauerwerk, die Beeinträchtigungen des Baustellenbetriebs durch die Pandemie und die massiv gestiegenen Baupreise führen zu Mehrkosten und einen späteren Fertigstellungstermin. Das Barockjuwel im Herzen der Freisinger Altstadt wird aber natürlich rechtzeitig zum großen Bistums- und Stadtjubiläum 2024 eröffnet.


Video-Rundgang über die Asam-Baustelle (Mai 2022)

Kommen Sie mit auf einen Rundgang über die Baustelle des Asamgebäudes in Freising! Das mehr als 300 Jahre alte "Barockjuwel" mitten in der Freisinger Altstadt wird aufwändig saniert und soll im Jahr 2024 als Zentrum für Geschichte und Kultur in neuem Glanz erstrahlen.

Auf dem Rundgang erhalten Sie Einblicke in den Kellerbereich des Gebäudes, wo künftig die Gastronomie zu finden sein wird, sowie den Innenhof, das Foyer und die Räumlichkeiten des aktuell noch ausgelagerten Stadtmuseums. Als Herzstück des Asamgebäudes ist auch der Asamsaal mit der prachtvollen Stuck-Decke zu sehen, die mittlerweile aufwendig restauriert worden ist.

Werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der Baustelle...

(Fotoaufnahmen ab November 2020)


Geschichte des Asamtheaters

Die barocke Vierflügelanlage, das sogenannte Asamgebäude, entstand im ausgehenden 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts im Zentrum der Freisinger Altstadt. Im Baubestand finden sich sogar Spuren, die bis in das 14. Jahrhundert zurückreichen. Das Baudenkmal diente bis ins beginnende 19. Jahrhundert als kirchliche Hochschule und Gymnasium. Eine Baustellenwand präsentiert während der laufenden Sanierung Jahreszahlen, Namen von Persönlichkeiten und wichtige Funktionen aus der mehr als 300-jährigen Geschichte des ehemaligen Lyzeums: Aufgestellt als Sicherheits- und Sichtschutz, fungiert sie seit 2018 als originelles „Infotainment“ (siehe Fotos mit erläuternden Bildtexten im Anschluss). 

Der historische Asamsaal hat eine lange Tradition. Die Freisinger Bürger*innen lieben ihn als Ort des Theaters, der Kunst und der Begegnung. Gebaut wurde der Saal als Aula für das ehemalige fürstbischöfliche Gymnasium. Seine barocke Ausstattung und die Fresken von Georg Asam, dem Vater der beiden berühmten Gebrüder Cosmas und Egid Quirin, sowie der Stuck von Nikolaus Liechtenfurtner machen ihn zu einem festlichen und intimen Raum.

1949 begann der Umbau der Räumlichkeiten zum Festsaal, zudem sollte er für Theaterzwecke und Lichtspiele (Kino) zur Verfügung stehen. Theaterleiter Karl-Heinz Krüger wollte dem noblen Rahmen entsprechend hauptsächlich anspruchsvolle deutsche und künstlerisch wertvolle internationale Produktionen zeigen. Durch die geräumige Bühne waren in der Zeit auch Konzert- und Theatervorstellungen möglich. Auf einen Antrag von 1947 hin erhielt der neu geschaffene Saal die Bezeichnung „Asamsaal“.

Die Anforderungen eines modernen Spielbetriebes machten 1976 eine grundlegende Neugestaltung des Theaterumfeldes erforderlich. Die Stuckdecke des Saales wurde gesichert und befestigt, schadhafte Teile wurden erneuert. Die farbliche Gestaltung der Decke und der Wände erfolgte nach dokumentarischem Befund. Die Deckenbilder wurden restauriert. Weiterhin wurden unter anderem das Bühnenhaus erweitert, die Empore um drei Sitzreihen verkürzt, neue Fenster im Saal, Foyer und im barocken Treppenhaus in Naturton eingebaut, die Fassaden renoviert und das Foyer vergrößert. 

Bauzaun als Infotainment: die Funktionen des Asamgebäudes


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