Auf dieser Seite finden Sie Informationen zur Arbeit, den Projekten und den Sprecher*innen der Agenda21-Gruppe Menschen mit Behinderung in der Stadt Freising.

Aktuelles

Info-Aktion zu taktilen Leitlinien in der Innenstadt

Am 5. Mai ist der Europäische Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Teilhabe hat viele Facetten und Barrierefreiheit hängt nicht nur von gesetzlichen Vorgaben ab. Die Agenda21-Gruppe Menschen mit Behinderung nahm dies zum Anlass am Freitag, 9. Mai in der Oberen Hauptstraße und der Bahnhofstraße zu zeigen, wie die Blindenleitlinien nutzbar sind. Interessierte konnten mit Dunkelbrillen selbst ausprobieren, sich so zu orientieren.  Wenige Tage zuvor waren die Leitlinien zusätzlich mit blauen Markierungen versehen worden. Sie markieren den Bereich 80 cm rechts und links der eigentlichen Leitlinie, der ebenfalls frei gehalten werden muss. Denn Menschen mit Langstock gehen neben der Leitlinie, nicht in ihr! Jedes Fahrzeug, jeder Stuhl der in dem Bereich steht stellt ein Unfallrisiko dar.
Jeder Mensch kann mithelfen, Barrieren abzubauen!

Exkursion nach Abensberg

Besichtigung des barrierefreien Rathauses

Die Agenda21-Gruppe „Menschen mit Behinderung“ konnte kürzlich zusammen mit Dr. Charlotte Reitsam, Sozialreferentin des Freisinger Stadtrates, eine interessante Exkursion ins neugestaltete Rathaus nach Abensberg unternehmen. Begrüßt wurden sie vom 1. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch sowie der 3. Bürgermeisterin Marion Huber-Schallner, die gleichzeitig auch als Behindertenbeauftragte fungiert und sich seit Jahren mit großem Engagement für Barrierefreiheit einsetzt. Sie kennt die großen und kleinen Hindernisse aus eigener Erfahrung als Rollstuhlfahrerin.
Kämmerer und Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Andreas Poschenrieder führte die Gruppe durch das neugestaltete Rathaus. Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem 16. Jahrhundert wurde generalsaniert und mit einem Neubau erweitert. Großer Pluspunkt ist der großzügige Eingangsbereich mit einem Empfang, der eine Lotsenfunktion innerhalb des Rathauses erfüllt. Es gibt ein klares Farbkonzept, das die Orientierung erleichtert. Aufzüge und Handläufe sind mit Braille-Schrift gekennzeichnet. Selbstverständlich gibt es auch mehrere Behinderten-WCs. Großen Anklang fand bei der Gruppe die blendfreie und automatische Lichtgestaltung in den Büros. Präsenzmelder schalten selbständig die Lichter aus, wenn niemand anwesend ist. Vieles ist optimal gestaltet – nur die Türschilder könnten niedriger angebracht und größer beschriftet sein, fiel der Freisinger Gruppe auf.
Die Stadt Abensberg ist mit der Vergabe von 29 Signets „Bayern barrierefrei“ bayernweit führend. Frau Huber-Schallner hat inzwischen nicht nur öffentliche Gebäude, sondern auch private Einrichtungen beraten. Die Bauherren kommen aus freien Stücken auf sie zu. Die Signet-Träger sind hier zu finden.
Frau Huber-Schallner agiert grundsätzlich unter der Prämisse: „es gibt immer einen Weg“. Wenn keine 100%ige Lösung nach DIN-Normen möglich ist, gilt es die bestmögliche Lösung zu suchen und umzusetzen. Damit hat sie großen Erfolg.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Gasthaus Kuchlbauer gab es noch einen kleinen Stadtrundgang – „historisch und lebendig, anders“ wie das Motto Abensbergs lautet – und barrierefrei.
Die Agenda-Gruppe Menschen mit Behinderung dankt der Stadt Abensberg und Frau Huber-Schallner für die interessanten Einblicke sowie StadtTeilAuto Freising, die der Gruppe kostenlos einen Kleinbus zur Verfügung gestellt hatte.

Fotos der Exkursion nach Abensberg

Freisinger Initiative für Inklusion (FINI)

Auch Mitglieder der Freisinger Initiative für Inklusion (FINI) sind in unserer Agenda-Gruppe aktiv. Wir haben die Anliegen diskutiert und unterstützen die Ziele der Initiative. Wir teilen das Ziel, dass alle zusammen leben und lernen können sollen – in Schule, Freizeit und in der Gesellschaft. Ein Papier mit genaueren Infos finden Sie hier.

 

 

 

Bitte um mehr Rücksicht in der Stadt

Haben Sie sich schon mal gefragt, warum im Kopfsteinpflaster in der Stadt ab und zu glatte Platten verlegt sind? Sie sollen gehbehinderten Menschen eine bequemere Fortbewegung ermöglichen. Und wozu dient diese Rinne in der neu gestalteten Innenstadt? Sie gehört zum taktilen und visuellen Leitsystem für Barrierefreiheit. Genauere Infos finden Sie in einem Flyer.
Eigentlich ist es ganz einfach, Menschen mit Sehbehinderung das Leben leichter zu machen. Bitte halten Sie die taktile Leitkante und den dazugehörigen Korridor frei von Hindernissen aller Art! Wir bitten unsere Mitbürger*innen, an Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator zu denken. Mancher Auto- oder Fahrradabstellplatz macht den Weg durch die Stadt für uns zum Hindernislauf. Sinnvoll geplante Wege helfen niemanden, wenn sie blockiert sind. Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!

Wählen geht auch barrierefrei

Auf unsere Initiative und mit Unterstützung der Stadträtin und Sozialreferentin Dr. Charlotte Reitsam wurden zur Bundestagswahl alle barrierefreien Wahllokale so ausgestattet, dass man im Sitzen wählen konnte. Vorausgegangen war eine Sitzung der Agendagruppe, in der eine Rollstuhlfahrerin darauf aufmerksam machte, wie schwierig es für gehbehinderte Menschen ist, an den üblichen Stehpulten im Wahllokal zu wählen.
Oft sind es nur Kleinigkeiten, die Menschen mit Beeinträchtigungen von der Teilhabe an der Gesellschaft ausschließen. In der Agendagruppe für Menschen mit Behinderung versuchen wir diese aufzugreifen und über die Stadt Freising umzusetzen. Interessierte und betroffene Bürger*innen sind zu den Gruppentreffen immer willkommen.

Veranstaltungen barrierefrei!

Die Agenda21-Gruppe macht sich für barrierefreie Veranstaltungen stark und freut sich über Veranstalter, die auch an Besucher mit Handicap denken. Wir haben ein Hinweisblatt entworfen, das Veranstalter vom Ordnungsamt ausgehändigt bekommen. Wir freuen uns nach Corona auf viele barrierefreie Veranstaltungen!


Über uns

In unserer Gruppe sind Menschen mit verschiedenen Einschränkungen vertreten. Darüber hinaus engagieren sich die offene Behindertenarbeit der Lebenshilfe und Angehörige für die Belange von Betroffenen. Sie bringen ihre Erfahrungen in die Gruppe ein, diskutieren Schwachpunkte in der Stadt und formulieren Änderungsvorschläge und Anträge, um Freising barrierefreier zu gestalten. So wurden wir in die Entscheidung über den Straßenbelag zur Innenstadt-Neugestaltung einbezogen.
Mit Aktionen sensibilisieren wir die Bevölkerung für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung. Bei manchen Gruppentreffen steht auch Franz Burger, der Behindertenbeauftragte der Stadt Freising, für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Interessierte und betroffene Bürger*innen sind zu den Gruppentreffen immer willkommen.

Erklärung in Leichter Sprache

Hier finden Sie eine Erklärung in Leichter Sprache.


Berichte zu vergangenen Aktionen

Info-Aktion in der Innenstadt

Am 15. September 2023 waren Mitglieder der Gruppe in der Innenstadt unterwegs und machten Passant*innen auf die Leitlinie für Sehbehinderte und Blinde aufmerksam. Sie boten auch die Möglichkeit, mit Langstock und Dunkelbrille auszuprobieren, auf welche Probleme blinde Menschen stoßen, wenn plötzlich ein Auto, eine Mülltonne oder ein Fahrrad im Weg steht. Wer es selbst ausprobiert hat, kann spätestens dann nachvollziehen, dass jeweils 80 cm rechts und links der Spur frei bleiben müssen. Blinde Menschen gehen nicht in der Spur sondern daneben und orientieren sich an den Linien. Als Dankeschön und kleine Erinnerung verteilte die Gruppe die Postkarten mit einem Cartoon von Phil Hubbe, den er extra für die Aktion gezeichnet hat.
Im Lauf der Aktion schauten auch einige Politiker vorbei. Sogar Familienministerin Lisa Paus ließ es sich nicht nehmen, einen Probelauf mit dem Langstock zu absolvieren.

Bilder von der Infoaktion

Begehung der gefrästen Leitlinien mit dem Innenstadtkoordinator

Am 24. August 2023 sind wir zusammen mit Michael Schulze von der Oberen Hauptstraße (Karlwirtkreuzung) bis zum Schiedereck die Leitlinien abgegangen. Dabei erklärte Michael Schulze, wie die Linien geplant wurden. Einige Verbesserungsmöglichkeiten hat die Gruppe formuliert: So wurde die Verwaltung gebeten, auf die Entsorgungsfirma und einzelne Geschäfte einzuwirken, damit weder Mülltonnen noch Lieferungen auf der Leitlinie deponiert werden. An  manchen Straßensinkkästen sind die Anschlussbereiche zu hoch. Hier wünschen sich die Betroffenen ein abschrägen.
Insgesamt werden die erfolgten Nachfräsungen von den Beteiligten als für blinde Personen gut zu ertasten wahrgenommen. Die Ausführung ist technisch in Ordnung. Einzig die Aufmerksamkeitsfelder könnten zukünftig tiefer gefräst werden. Die Nachfräsungen stellen eine deutliche Verbesserung der Tastbarkeit der taktilen Leitkante dar und sollen in den kommenden Bauabschnitten weiterhin umgesetzt werden.

Mit "Behinderten Cartoons" die Zehntelsekunde eröffnet

Am 5. Mai 2022, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung wurde in Freising die "Zehntelsekunde" eröffnet. Wochen der Vielfalt, die uns ermuntern, die "anderen" Freisingerinnen und Freisinger unvoreingenommen kennenzulernen. Unser Beitrag zum Programm war die Ausstellung "Behinderte Cartoons" von Phil Hubbe auf Baustellenbannern in der Oberen Hauptstraße. Die Cartoons haben mit Humor auf "unser Thema" Barrierefreiheit und Inklusion aufmerksam gemacht. Sprecherin Manuela Wegler hat nach Bürgermeisterin Bönig ein Grußwort zur Eröffnung gesprochen, das Sie hier nachlesen können.

Bilder von der Eröffnung

Wheelmap

Wir haben in Freising Lokale und öffentliche Orte auf die Möglichkeit getestet, sie barrierefrei zu besuchen und z.B. die Toiletten dort zu nutzen. Das Ergebnis sehen Sie auf der Seite Wheelmap (Link unten) Leider gibt es bisher nicht viele barrierefreie Orte für Rollstuhlfahrende.

Barrierefreie Stadtführungen

Im Rahmen des "Mitanand"-Festivals fanden im Oktober 2018 zwei "grenzenlose" Stadtführungen statt. Frisch gestärkt mit Kaffee und Kuchen starteten zwei Gruppen am Marienplatz.
Ernst Graßy führte mit vielen Anekdoten und großem Wissen zur Stadtgeschichte über das Alte Gefängnis, die Fischergasse, Luckengasse und die Untere Hauptstraße zurück zum Marienplatz. Die ganze Führung war so aufgebaut, dass auch Menschen mit Gehbehinderung Schritt halten konnten. 
Christine Metz erklärte ihrer Gruppe in leichter Sprache die Mariensäule, das Stadtwappen, den Dom und weitere interessante Orte der Stadt. Leichte Sprache macht es Menschen mit Lernbehinderung einfacher, Informationen aufzunehmen. Sie ist auch gut geeignet für Menschen mit geringen deutschen Sprachkenntnissen.


Sprecher*innen

Sprecherinnen der Gruppe sind Manuela Wegler (Rheuma-Liga) und Heike Albrecht. Sie können per Mail gerne Kontakt zu uns aufnehmen.

Ihr Kontakt

Sprecherin Manuela Wegler

Sprecherin Heike Albrecht

Franz Burger, Behindertenbeauftragter der Stadt Freising
Telefon 0151/68168841


Interessante Links

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