Biostadt
Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu den Zielen und den Sprecher*innen der Agenda21-Gruppe Biostadt Freising sowie Wissenswertes über Aktionen der Gruppe.
Exkursion zum Weltacker nach Landshut Schönbrunn
Die beiden Freisinger Agenda 21- Gruppen „Biostadt“ und „Faires Forum“ boten am 1. Juli 2022 eine Exkursion zum Weltacker nach Landshut-Schönbrunn an, einer von elf Weltäckern in Deutschland. Klaus Karg vom Weltacker Landshut e.V. führte vor Ort und erläuterte das Konzept. Die Exkursion wurde wir in Zusammenarbeit mit dem studentischen Arbeitskreis ÖkoAK Weihenstephan und dem Tagwerk e.V. durchgeführt.
Worum geht es?
„Wir sind jetzt gut 7,5 Milliarden Menschen auf diesem Planeten. Unsere Zahl wächst weiter, die Erde aber nicht. Wenn wir die globale Ackerfläche von 1,5 Milliarden Hektar durch die Zahl der Erdenbürger teilen, ergibt das 2000 m² pro Nase. Darauf muss also alles wachsen, womit Mutter Erde uns nährt und versorgt: Brot, Reis, Kartoffeln, Obst, Gemüse, Öl, Zucker… aber auch all das Futter für die Tiere, deren Fleisch, Milch und Eier wir verzehren, Baumwolle für Jeans, Tabak für Raucher*innen, Bio-Gas oder Bio-Diesel und nachwachsende Rohstoffe für die Industrie.“ (Zukunftsstiftung Landwirtschaft 2020; https://www.2000m2.eu/de/worum-gehts/)
Schauen Sie sich den Weltacker in Landshut mit eigenen Augen an, bekommen Sie ein Gefühl für die Fläche sowie Einblicke in das Konzept und diskutieren Sie mit uns, wie eine nachhaltige Nutzung unserer begrenzten Ressource „Ackerland“ aussehen könnte.
Die Exkursion soll im Jahr 2023 wiederholt werden. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Anreise: mit Bahn (Hauptbahnhof Landshut) & Rad oder mit dem PKW Wegbeschreibung und Parkplätze: https://www.weltacker-landshut.de/kontakt/
Unsere Ziele
- Förderung des ökologischen Land- und Gartenbaus
- Erhalt von Flächen für die Nahrungsmittelproduktion
- größere Verbreitung von - bevorzugt lokalen und regionalen - Lebensmitteln in Bio-Qualität in und um Freising
- Gemeinschaft stärken und die Identifikation mit regionalen und saisonalen Produkten fördern
- unter dem Motto "Umweltschutz vor der Tür" positive Auswirkungen auf Landwirtschaft, Biodiversität, Boden, Wasser und Klima darstellen
- Freisinger*innen über Herkunft und Verarbeitung der Lebensmittel informieren und zum Nachdenken über nachhaltige Ernährung anregen: "Woher kommt mein Essen?"
- Freisinger Klimaziele unterstützen und einen Beitrag zur Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene leisten
Sprecher*innen
Die Sprecher*innen der Gruppe sind Theresa Hautzinger und Dr. Klaus Wiesinger.
Wir sind eine offene Gruppe, die sich stets über frischen Input innovativer, kreativer und tatkräftiger Mitstreiter*innen freut. Weitere Aktive sind willkommen. Die Termine finden Sie in der Tagespresse oder auf der Website der Stadt Freising. Infos, Einladungen, Termine auch auf der privaten Facebook-Seite.
Ihr Kontakt
Rückblick
Vom Feld bis zum Brot – Führung durch Freisings erste Bio-Getreidemühle
Eine Betriebsführung am Biolandhof Braun in Dürneck bot über 50 Interessierten spannende Einblicke in die Verarbeitung hofeigenen Bio-Getreides. Simon Reiter, der die hofeigene Getreideverarbeitung vor gut einem Jahr ins Leben gerufen hat, führte die Gäste durch den Betrieb.
Bereits der Anbau des Getreides legt den Grundstein für die Qualität des späteren Produkts. Kompost aus dem Dung der Rinder, Schweine und Hühner des Hofs schließt den betrieblichen Stoffkreislauf. Denn der Grundsatz der Betriebsleiter lautet: „Gesunder Boden – Gesunde Pflanzen – Gesunde Menschen“. Dinkel, Roggen und Weizen wird am Braun-Hof nach Bioland-Richtlinien angebaut. Beim Weizen werden verschiedene Sorten auf der gleichen Fläche ausgesät und daraus jedes Jahr eigenes Saatgut gewonnen. So soll mit der Zeit eine optimal auf die lokalen Standorteigenschaften angepasste Population entstehen.
Die Führung startete mit der Getreidereinigung, „dem Herzstück der Mühle“, wie der junge Landwirt erklärte. Denn nach der Ernte und Trocknung des Getreides folgen verschiedene Reinigungsschritte, in denen das Korn von Verunreinigungen wie Stroh, Erde, Unkrautsamen oder gebrochenen Körnern getrennt wird. Während die meisten Betriebe ihr Backgetreide direkt vom Feld an große Mühlen oder Händler liefern, entschloss sich der Biolandhof Braun die aufwändige Reinigung selbst in die Hand zu nehmen. Gemeinsam mit einem Mühlenbauer hat Simon Reiter dazu ein beeindruckendes Konstrukt aus Rohrleitungen und verschiedensten Maschinen geschaffen, das sich über mehrere Stockwerke erstreckt. Heraus kommt reines Getreide, bereit zur Weiterverarbeitung in der eigenen Steinmühle. Als Simon Reiter diese anschaltet setzt sich das Getreide im Trichter langsam in Bewegung und kurz darauf rieselt auch schon Mehl in die bereitgestellten Säcke. Durch den Einsatz verschiedener Siebe können in einem Arbeitsgang verschiedene Mehle erzeugt werden: Vom sogenannten Dunst bis zum Gries und vom hellen bis zum Vollkornmehl. Die schonende Verarbeitung des hofeigenen Getreides bietet den Konsument*innen ein hochwertiges regionales Produkt und dem Betrieb ein weiteres Standbein.