Nach wie vor steht die Verkehrsfreigabe der Westtangente Freising im Spätsommer 2021 auf der Agenda. Diese wichtige Nachricht verkündete Projektleiter Franz Piller am Montag, 03. September 2019, bei der monatlichen Pressekonferenz im Rathaus. Trotz der geologischen Probleme, die eine Verschiebung des Fertigstellungstermins für den 705 Meter langen Tunnel unter Vötting „um mindestens ein Jahr“ bedeuten, wie Piller sagte, bleibt es dabei: Ab September 2021 soll die Umfahrung in Betrieb genommen werden.

Diese Aussage traf Piller am Ende eines ausführlichen Überblicks über den aktuellen Stand der Arbeiten für den Bau der Westtangente. Aktueller Anlass: Im Vorgriff auf den Bau des Kreisverkehrs an der Thalhauser Straße wird der Thalhauser Graben verlegt und es entstehen zwei neue Brücken für die spätere höhenfreie Unterquerung des Geh- und Radwegs. Für diese Arbeiten muss ab 9. September die Griesfeldstraße zwischen Thalhauser Straße bis zur Gregor-Mendel-Straße voraissichtlich bis Mai 2020 gesperrt werden. – und Kinder aus dem Vogelherd und aus der Steinbreite können diesen Weg zur Grundschule Vötting nicht mehr nutzen.

Neuer Schulweg 

Ausgetüftelt wurde ein Ersatzweg, der die Strecke zur Schule lediglich um 90 Meter verlängert und obendrein absolut sicher ist: Dieser öffentliche Fuß- und Radweg verläuft ein Stück parallel zur Thalhauser, dann nach Süden bis zur Parkplatz-Zufahrt der Forstfakultät und auf der Nordseite des Parkplatzes können die Schüler*innen die Griesfeldstraße Straße queren. Franz Piller betonte, dass diese Strecke nicht nur sehr sicher sei: Sie werde auch asphaltiert, beleuchtet und auch der Winterdienst sei gesichert. Der Kfz-Verkehr und Busse werden über die Thalhauser Straße stadteinwärts, rechts weiter über die Straße Am Staudengarten und dann wieder stadtauswärts über die Vöttinger Straße und Griesfeldstraße umgeleitet. Die Parkplätze der Forstfakultät bleiben weiterhin über die Gregor-Mendel-Straße und von Süden über die Greisfeldstraße anfahrbar.

Der Neubau des Kreisverkehrs am Knoten Thalhauser Straße/ ST 2084/ Weihenstephaner Ring/ Griesfeldstraße wird voraussichtlich ab Mai 2020 beginnen.

Anschluss Angerstraße noch 2019

Gute Nachrichten auch für die Anwohner*innen der Wohngebiete rund um die Angerstraße: „Wir werden heuer noch im Dezember die Angerstraße über die Westtangente provisorisch an die Staatsstraße 2350, die ehemalige B 11, anschließen“, berichtete Franz Piller. Damit kann nämlich der Baustellenverkehr für das neue Stadtquartier in der Angerstraße bereits über diese Trasse abgewickelt werden und führt in den anliegenden Wohnstraßen zu keinen zusätzlichen Belastungen. Die Arbeiten für die Anbindung der künftigen Tangente an den Knoten ST 2350/ Kreisstraße FS 44 liefen "sehr gut", versicherte der Projektleiter.

Fortschritte beim Tunnelbau

Optimistisch ist Franz Piller, dass die (hydro)geologischen Probleme im südlichen Bereich des Tunnels (Deckelbauweise) durch die technischen Maßnahmen in den Griff bekommen wurden. Wie berichtet, hatte man im Sommer 2018 völlig unerwartet festgestellt, dass ein Teil des natürlichen Stauers fehlt, der das Grundwasser abschirmt. Dieses Stauwerk musste anderweitig ersetzt werden - unter anderem in Form einer sogenannten Weichgelsohle. Seit 30. August sind nun diese Nachbesserungen abgeschlossen und seit 2. September laufen Pumpversuche, um zu prüfen, ob die Tunnelsohle tatsächlich dicht ist. „Die Pumpversuche dauern etwa vier Wochen – bis wir dann hoffentlich ein positives Ergebnis vermelden können“, so Piller. Die Überraschungen im Untergrund gehen bekanntlich mit einem Zeitverzug einher: Alleine für den Tunnelbau müsse man eine Bauzeitverlängerung von mindestens 16 Monaten in Kauf nehmen, erläuterte der Projektleiter, und auch die Anschlussgewerke könnten nicht termingerecht erfolgen. Er rechne mit der Fertigstellung des Tunnels erst im Herbst 2020 – ursprünglich war ein Jahr früher angepeilt. Aus diesem Grund müssten auch „Zwischenmaßnahmen“ beim Landschaftsbau vorgenommen werden, damit die Böschung stabilisiert werde und sich zugleich keine unerwünschten Pflanzen wie der Riesenbärenklau ansiedelten.

Rund ums Schachtbauwerk

Fleißig gewerkelt wird am Schachtbauwerk an der Giggenhauser Straße mit dem Notausstieg, das bis Februar 2020 fertiggestellt sein soll. Hier, am Übergang des Tunnels von der bergmännischen zur Deckelbauweise, wird bereits „am Wechsel der Tunnel-Geometrie gearbeitet“, schilderte Piller. Diese „Eiprofil“ befindet sich östlich des Betriebsgebäudes, das künftig das technische Herzstück des Tunnels beinhalten wird. Die Arbeiten am Betriebsgebäude sollen etwa im Februar 2020 abgeschlossen werden.

Noch eine Nachricht zum Thema Grundwasser: Der ganz reguläre Pumpbetrieb im Bereich am Mittelfeld wurde bereits zurückgefahren – bis Ende September/ Anfang Oktober ist damit zu rechnen, dass der ehemalige Grundwasserstand wiederhergestellt ist. Ab Spätherbst 2019 kann die Straße Am Mitterfeld möglicherweise für den Fußgängerverkehr wieder freigegeben werden.


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