Aus vielen, ausgesprochen guten Vorschlägen musste die Jury auswählen, die Entscheidung fiel gleichwohl eindeutig: Mit ihrer bahnbrechenden Forschung zu Abwehrreaktionen bei Pflanzen, die dem menschlichen Immunsystem entsprechen, stachen Dr. Corinna Dawid vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TUM und Dr. Youssef Belkhadir (Gregor-Mendel-Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien) „eindeutig heraus“, wie Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher schilderte. Das Forscherteam wurde bei einer feierlichen Veranstaltung mit dem Wissenschaftspreis Weihenstephan der Stadt Freising ausgezeichnet.

Zum sechsten Mal hat die Stadt Freising am Montag, 08. Juli 2019, im Großen Rathaussaal den Wissenschaftspreis verliehen, der mit 20.000 Euro dotiert ist. Damit werde „die große Bedeutung“ des Wissenschaftsstandorts für die Stadt unterstrichen. „Wir sind stolz darauf, Heimat eines europaweiten einzigartigen Wissenschaftszentrums zu sein“, versicherte der OB vor den Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Vergeben wird der Preis im zweijährigen Rhythmus, um einerseits die Wahrnehmung Freisings als Universitäts- und Wissenschaftsstadt von internationalem Rang zu festigen und zugleich die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen am Standort Freising-Weihenstephan zu fördern. Ausgezeichnet werden dabei junge Forscher*innen, die „mittendrin im Leben und ihrer Laufbahn sind“, wie Eschenbacher in seinem Grußwort erläuterte. Weitere Voraussetzung: Die Arbeit muss im Team entstanden sein – so wie bei Dr. Dawid und Dr. Youssef, deren Forschung eine wegweisende Vernetzung repräsentiert.

Bildergalerie Wissenschaftspreis 2019

Forschen in Systemverbünden

Auf die Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit wies auch Professor Thomas Hofmann, designierter TUM-Präsident, hin: „Die Themen, die auf der Agenda stehen, sind so groß, dass man sie alleine nicht beleuchten kann.“ Hofmann forderte, „über den Tellerrand hinauszuschauen“ und in „Systemverbünden“ zu forschen. Schließlich gehe es um die Zukunftsthemen Welternährung und Klimaschutz. Weiterhin plädierte der künftige TUM-Präsident für ein „lebenslanges Lernen“. Die Absolventen müssten immer wieder an ihre Universität zurückkehren und ihre Uni als beruflichen „Lebensbegleiter“ nutzen können. „Nur so machen wir unsere Leute konkurrenzfähig“. OB Eschenbacher sprach er direkt an und warb für ein Kongresszentrum in Freising. Die Veranstaltungsreihe „TUM@Freising“ sei ein gutes Angebot, um der Gesellschaft die Forschungstätigkeit zu vermitteln. „Wir müssen aber den Menschen noch wesentlich stärker erklären, was wir machen, und zwar während der Forschungsprozesses“, sagte Hofmann.

Der Präsident der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), Dr. Eric Veulliet, ergänzte, dass die Begeisterung für die Forschung „Schlüssel zum Erfolg“ sei und Hochschulen diese Begeisterung auch vermitteln müssten. Weiterhin befand Veulliet, es komme nicht darauf an, ob die wissenschaftlichen Leistungen an der TUM oder der HSWT erbracht würden: „Auf dem Label steht Weihenstephan und darauf kann Freising stolz sein“.

Glücklicher Wissenschaftsnachwuchs

Nach der Überreichung der Urkunden versicherte eine strahlende Preisträgerin Corinna Dawid, für sie als Nachwuchswissenschaftlerin, die auch seit zwölf Jahren in Freising lebe, „gibt es keine größere Freude, als diesen Preis zu erhalten“. Youssef Belkhadir beteuerte auf Englisch, auch ihm sei es eine große Ehre, und er hoffe, für die Bewältigung der Zukunftsthemen einen hilfreichen Beitrag geleistet zu haben.

Nach oben