Spatenstich Mehrgenerationenwohnen

Start für ein innovatives und zugleich dringend benötigtes Projekt: Am Montag, 30. September 2019, hat mit dem Spatenstich die Umsetzung des städtisch geförderten Mehrgenerationenwohnens an der Katharina-Mair-Straße in Freising-Lerchenfeld begonnen. Mit einem Investitionsvolumen von 28,3 Millionen Euro entstehen in den kommenden drei Jahren 115 Wohnungen, die einen Beitrag dazu leisten, die angespannte Lage auf dem Mietwohnungsmarkt etwas zu dämpfen.

Ein Schaufelbagger dekorierte das bereits vorbereitete Baufeld neben der Lerchenfelder Feuerwache, ein Quartett der Stadtkapelle spielte schwungvoll auf und in einem aufgetürmten Sandhaufen steckten die Spaten für den symbolischen Akt. Bürgermeisterin Eva Bönig begrüßte Vertreter*innen des Stadtrats, der Verwaltung, der Planungsbüros und ausführender Firmen zu der kleinen Festveranstaltung. Mit dem „innovativen Konzept“ des Mehrgenerationenwohnens und einer „millionenschweren Investition“ steuere die Stadt der Wohnraumknappheit entgegen, hob die Bürgermeisterin hervor. Auf 6730 Quadratmeter Wohnfläche entstehen 115 Wohnungen für etwa 200 Bewohner*innen.

Beispielhaftes Wohnprojekt

Das von der Regierung von Oberbayern geförderte Wohnprojekt wirke „beispielhaft“, unterstrich Bönig. Die Wohnungen seien alle barrierefrei erreichbar und mit Größen von 33 bis 113 Quadratmetern für verschiedenste Bedürfnisse „bis ins hohe Alter“ geeignet. Zudem sei vorgesehen, im Erdgeschoss der Wohnanlage einen Seniorentreff, ein Büro für den bzw. die „Kümmer*in“ des Quartiers, eine Anlaufstelle für Streetwork sowie eine nicht-gewerbliche Werkstatt einzurichten. Die Wohnungen „erweitern“ noch verschiedene Gemeinschaftsflächen: Kinderspielplatz, grüne Freiflächen sowie in den Innenhöfen und auf den Dachflächen die Möglichkeit für „urban gardening“.

Freisinger Punktesystem

Die Bürgermeisterin wies noch auf eine weitere Besonderheit des Bauprojekts hin:  Die Vergabe der Wohnungen folge nicht den üblichen Kriterien des sozialen Wohnungsbaus, sondern einem vom Stadtrat beschlossenen Punktesystem, das ehrenamtliche Tätigkeit oder das Verzicht auf ein Auto berücksichtige. Mitlieder der Freiwilligen Feuerwehren, Beschäftigte in sozialen und pflegerischen Berufen, Studierende oder Mitarbeiter*innen der Stadt oder der Freisinger Stadtwerke werden ebenfalls mit Punkten belohnt. Entscheidend bei der Schlussbeurteilung ist freilich das Einkommen – wer eine bestimmte Grenze überschreitet, kann nicht berücksichtigt werden. Schließlich soll das Mehrgenerationenwohnen insbesondere einkommensschwächeren Haushalten zugutekommen. Dabei, so Bönig, sei es der Stadt ein Anliegen, bei der Belegung „eine ausgewogene soziale Struktur“ zu erreichen.

Visionär und innovativ

Die Vorfreude, dass nach einer „sehr intensiven, spannenden und diskussionsreichen Zeit“ jetzt die Umsetzung beginnt, stand bei Architektin Michaela Ausfelder im Mittelpunkt. Sie erinnerte daran, dass die Stadt Freising als eine von neuen Kommunen an der bayernweiten Praxisstudie „Bezahlbare Qualität im Wohnungsbau“ teilnehmen konnte, die eine wirtschaftliche Realisierung bei hohem Wohnwert zum Ziel hatte. Der Stadt Freising attestierte die Architektin „visionäre Gedanken“ und „innovative Beschlüsse“.

Und dann hob Sie gemeinsam mit Bürgermeisterin Bönig und weiteren Projektbeteiligten symbolisch die ersten Spaten Erde aus. Ab sofort übernehmen schwere Maschinen die Arbeit, damit die Mehrfamilienhäuser bis zum Jahr 2022 zur Verfügung stehen.


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