Geschichtstafeln in neuem Glanz

Geschichte an jeder Ecke vergegenwärtigen: Das Stadtarchiv erneuert aktuell nach und nach Geschichtstafeln, die an Häusern und Bauwerken im gesamten Freisinger Stadtgebiet angebracht sind – und lässt weitere folgen. Sie sollen Bürger*innen und Tourist*innen gleichermaßen über geschichtliche Daten des Gebäudes aber auch über kulturtouristische Aspekte informieren. Beim Pressegespräch im Freisinger Rathaus präsentierten Stadtarchivleiter Florian Notter und Mitarbeiterin Stephanie Kuchinke drei von insgesamt 55 Exemplaren. Einblicke gewährte das Stadtarchiv auch in den Jahresbericht 2020.

Die Freisinger Geschichtstafeln wurden im Jahre 1988 auf Initiative des damaligen Stadtrats Hans Gruber ins Leben gerufen und an geschichtsträchtigen Gebäuden wie etwa der Pfarrkirche St. Georg angebracht. Sie beinhalten wichtige Daten zur Funktions-, Bau- und Besitzgeschichte und befinden sich allesamt im Besitz der Stadt Freising. Stadtarchivleiter Florian Notter beschreibt die Tafeln als „klassische, sehr wertige und auch zeitlose Form der stadtgeschichtlichen Information.“ Dennoch seien einige Tafeln deutlich in die Jahre gekommen und bedürften einer Restaurierung.

Verschollene und neue Tafeln

Laut Archiv-Mitarbeiterin Stephanie Kuchinke seien aktuell 55 Tafeln (überwiegend von 1988) vorhanden, einige wenige über die Jahre aber auch verschollen. „Diese werden von uns ergänzt“, so Kuchinke. „Bis zum großen Korbiniansjubiläum 2024 werden außerdem zehn neue Tafeln gefertigt und an Häusern angebracht, an denen bisher keine Tafeln vorhanden waren.“ Die Anzahl stünde allerdings noch nicht fest.

Sowohl die neuen als auch die alten Tafeln sollen künftig in einem auffälligeren und frischeren Design daherkommen. Statt des bisherigen Grau-Weiß sind nun Hellgrau, Dunkelrot und Silber die dominierenden Farben. Notter: „Die Kombination Rot-Silber-Rot der Randbemalung greift die heraldischen Farben des Freisinger Stadtwappens (Silber-Rot) auf.“ Die Restaurierung durch einen Kirchenmaler koste pro Tafel rund 1.000 Euro.

Neben der neuen Farbgebung wird es auch rechtlich eine Neuerung im Zusammenhang mit den Tafeln geben: Anders als 1988 werden schriftliche Vereinbarungen mit den Hauseigentümer*innen getroffen, die darin u.a. ihre Zustimmung zur Anbringung der Schilder abgeben. Hier gehe es laut Stadtarchiv darum, eine gewisse Ordnung herzustellen, auch was die Regelungen zur Unterhaltung der Tafeln und deren Gestaltung anbelangt.

Wichtige Entwicklungen auf einen Blick: Der Jahresbericht 2020

Abgesehen von einer Auswahl frisch restaurierter Geschichtstafeln hatte das Stadtarchiv beim Pressegespräch auch den Jahresbericht 2020 im Gepäck. Das 22-seitige Heft liefert einen Überblick über personelle Neuerungen (u.a. stellt sich der neue Geschichtsreferent Dr. Guido Hoyer vor), bedeutende Archivalien-Zugänge (städtisches und nichtstädtisches Archivgut), abgeschlossene Erschließungsmaßnahmen und Tätigkeiten der historischen Bildungsarbeit.

Den aktuellen Schwerpunkt der Arbeit des Stadtarchivs bildet seit etwa fünf Jahren der Abbau von Erschließungsrückständen. Der habe vor allem zwei Gründe: Einerseits sollen nach und nach schriftliche Verzeichnisse der Archivalien erstellt werden um Informationen für den/die Bürger*in möglichst transparent verfügbar zu machen. Darüber hinaus wolle man „Altlasten“ reduzieren um sich vermehrt auf das große Thema digitale Langzeitarchivierung konzentrieren zu können. Der Jahresbericht steht auch online zum Download zur Verfügung.

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