Bürgermedaille für Weihbischof

Fürsprecher und Freund Freisings: Die Bürgermedaille in Gold hat Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher am Sonntag, 30. Oktober 2016, „unserem Weihbischof“, seiner Exzellenz Dr. Bernhard Haßlberger, verliehen. Damit würdigt die Stadt „die herausragenden  Verdienste“ des Geistlichen – insbesondere dessen „steten Einsatz für die Wahrung und Stärkung der Bedeutung der Stadt Freising im Erzbistum“, wie es im Urkundentext heißt.

Und weiter: „Mit offenem Herzen und erkennbarer Zuneigung zur Stadt nimmt er sich der Sorgen und Nöte unserer Bürgerinnen und Bürger an. Auch zu schwierigen Themen steht er mit deutlichen Worten hilfreich und wirkungsvoll an der Seite unserer Stadt.“ Haßlberger reagierte in der ihm typischen bescheidenen Art auf die hohe Auszeichnung: „Ich glaube nicht, dass ich´s verdient hab´, aber ich freue mich trotzdem“, beteuerte er lächelnd.

Gratulation zum 70. Geburtstag

Überreicht wurde die Bürgermedaille im Renaissance-Innenhof des Kardinal-Döpfner-Hauses,  wo sich anlässlich des 70. Geburtstages von Haßlberger seine Familie, zahlreiche Freunde, Weggefährten und Gläubige versammelt hatten.  „Ein Blick in die große Gästeschar sagt eigentlich schon alles: Du bist ein echter Volks-Bischof!“, gratulierte ihm Eschenbacher zunächst zum Geburtstag. Der Jubilar sei „für alle nahbar, ansprechbar, berührbar“ – und mit seiner unkomplizierten Art, mit seiner Herzlichkeit und Fähigkeit, auf Leute zuzugehen, habe Bernhard Haßlberger nicht nur Menschen für die Kirche gewonnen, „sondern Freunde in der ganzen Stadt“. Als Geschenk überreichte der OB ein Aquarell von Dietlinde Swienty. Anschließend folgte die eigentliche Ehrung.
 

Sein Wort hat im Erzbistum Gewicht

Eschenbacher ließ zunächst einige Stationen aus der Vita des gebürtigen Ruhpoldingers Revue passieren, der 1977 in Freising zum Priester geweiht worden war, von 1987 bis 1994 als Direktor des Kardinal-Döpfner-Hauses und Rektor der Domkirche fungierte und schließlich 1994 im Mariendom zum Bischof geweiht wurde. Freising sei ihm zur zweiten Heimat geworden, „Du selbst sagst sogar: Hier bin ich daheim“, zeigte der OB die enge Bindung Haßlbergers zu Freising  auf. Insbesondere sei es ihm „spürbar eine Herzensangelegenheit“, die Bedeutung der Einrichtungen auf dem Domberg innerhalb der Erzbistums zu wahren und stärken, was mit Blick auf die tiefgreifenden Umgestaltungspläne sicherlich „kein leichtes Unterfangen sei“, wusste Eschenbacher.

Mit dem von Haßlberger mitbegründeten Freisinger Kirchengespräch – demnächst findet das 15. Treffen statt – sei ein Forum für einen fruchtbaren ökumenisch-politischen Austausch geschaffen worden. Der OB hob zudem Haßlbergers soziale Gesinnung hervor: Er  mahne und warne, wenn sozial Schwache unter die Räder zu kommen drohten.

An Freisings Seite im Kampf gegen die dritte Startbahn

Zwischenapplaus gab es für Haßlbergers Einsatz an der Seite der Bürgerinnen und Bürger im Kampf gegen die Flughafenerweiterung und für die Bewahrung der Schöpfung. Er nehme er an den Schweigemärschen der Aktion „Lichterzeichen“ teil, und habe sich, wie Eschenbacher dankbar sagte, „als Freund und Fürsprecher Freisings segensreich“ dafür eingesetzt, dass die katholische Kirche keine Grundstücke im Bereich der geplanten dritten Startbahn an die Flughafen München GmbH verkaufe. „Für Deine stets klare Haltung und deutlichen Worte möchte ich Dir stellvertretend für alle Bürgerinnen und Bürger Freisings aufrichtig danken“, so  Eschenbacher. Schließlich stellte er noch das persönliche Engagement des Weihbischofs für lebendige Beziehungen mit Freisings Partnerstädten heraus, was bereits 2012 mit der Partnerschaftsmedaille in Bronze gewürdigt worden war.

Alle Stadtratsfraktionen gratulieren

Für dieses außerordentlich verdienstvolle Wirken hatte der Stadtrat beschlossen, Bernhard Haßlberger die Bürgermedaille in Gold zu verleihen – und Vertreter/-innen aller Fraktionen begleiteten am Sonntag nun diese feierliche Zeremonie. Sein „herzliches Vergelt´s Gott“ für die Auszeichnung verband der Weihbischof mit einem Bekenntnis zu seinen „zwei Heimaten“: In Ruhpolding, das mit Bürgermeister Claus Pichler, Vereinen und einer Blaskapelle vertreten war, habe er seine Wurzeln, „da kommen meine Gene her“. Freising sei ihm genauso Heimat und ein Ort, wo er sich „geborgen“ fühle, besonders durch die Menschen, die ihm gewogen seien. Die Ehrung mit der Bürgermedaille interpretierte der Weihbischof auch als Anerkennung für das gute Verhältnis zwischen Kirche und Stadt, die miteinander „auf kurzem Weg“ kommunizierten: „Wir verstehen uns gut, pflegen ein gutes Miteinander und ich gehe davon aus, dass dies auch in Zukunft so ist.“

Eindrücke der Ehrung von Weihbischof Haßlberger

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