Kulturempfang 2025
Begegnung, Austausch, Dank
Mit beschwingter Musik, guten Gesprächen und inspirierenden Gedanken hat die Stadt Freising am Freitag, 4. Juli 2025, ihre Kulturschaffenden empfangen – erstmals im ASAM, dem wiedereröffneten Kulturzentrum am Marienplatz. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und Kulturreferent Nico Heitz würdigten das Engagement all jener, die das kulturelle Leben in Freising auf so vielfältige Weise bereichern – mit neuen Ideen, lebendigen Traditionen, mit Kunst, Musik, Literatur, Theater und vielem mehr.
Herzlich danken möchte die Stadt bei diesem ungezwungenen Beisammensein den „Kunst- und Kulturplayern“ und ihnen gleichzeitig Raum für Austausch, Kennenlernen und Netzwerken bieten. Letzteres bot sich bei diesem Empfang geradezu an: Mit mehr als 250 Gästen war das Asamfoyer im zweiten Stock rappelvoll. OB Eschenbacher kommentierte das mit einer augenzwinkernden Aufforderung: „So schön eng, wie wir hier stehen, können wir uns nachher bei einem kleinen Getränk austauschen – und wenn man die Tischnachbarin und den Tischnachbarn vielleicht angerempelt hat, dann stellen wir uns nach einer kurzen Entschuldigung einander vor und fragen: Wer sind Sie, was machen Sie? Und vielleicht ergibt sich daraus eine Möglichkeit, etwas zusammen zu machen.“
Rückblick auf ein herausragendes Kulturjahr
Musikalisch eröffnete das Ensemble „Moosacher Mix“ der Musikschule Freising den Empfang. Die jungen Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Helmut Schranner sorgten mit schwungvoller Volksmusik für die Umrahmung des offiziellen Teils. In seiner Rede blickte OB Eschenbacher auf ein ereignisreiches Kulturjahr zurück – geprägt vom „Jahrhundertereignis 1300 Jahre Ankunft des Heiligen Korbinian“, das Freising 2024 in seiner ganzen kulturellen Vielfalt gefeiert hatte. Verschiedenste, vor allem kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen, Konzerte und nicht zuletzt der große Festzug im September hätten gezeigt, „wie viele Menschen sich mit Ideen und Leidenschaft eingebracht haben“.
Freising sei durch dieses Festjahr und „durch Ihr Engagement nachhaltig bereichert“ worden, sagte der Stadtchef dankbar, ebenso wie durch die Wiedereröffnung des „Kulturhauses Asam“. Für einen „starken Impuls“ habe auch die Bayerische Landesausstellung im Diözesanmuseum mit mehr als 75.000 Besucherinnen und Besucher gesorgt. Ein weiteres Erfolgsprojekt: die im Herzen der Altstadt zur Eröffnung des Jubiläumsjahrs im März 2024 enthüllte Kunstinstallation „1300“. Die Ziffern seien ständig bevölkert, so der OB, „daher trauen war uns gar nicht, sie wegzubringen. Sie ist ein wirklich schönes Objekt!“ Dafür gab es Applaus von den Gästen.
Abschließend fasste Eschenbacher die Bedeutung von Kultur zusammen: Sie stifte Identität, rege zum Nachdenken an und sei ein zentraler Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit einem Zitat von Pablo Picasso brachte der OB diesen Gedanken auf den Punkt: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“ Sein Appell an das Publikum: „Ich möchte Sie ermutigen, weiterzumachen. Mutig, neugierig zu sein – und vielleicht weitere Kooperationen zu schließen, denn da entstehen sicher wieder ganz tolle Sachen.“
Kultur als Zugang zur Gesellschaft
Kulturreferent Nico Heitz stellte in seinem Beitrag die Frage, wie Teilhabe an Kultur und damit „auch Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe“ für alle ermöglicht werden könne. Zusammenfassend bezeichnete er es als Aufgabe der Stadt, konkrete Rahmenbedingungen für kulturelle Zugänglichkeit zu schaffen: durch Förderangebote, bezahlbare Räume, niedrigschwellige Beteiligung. Heitz plädierte für ein breites Kulturverständnis – jenseits der Unterscheidung zwischen Hoch- und Subkultur: „Wir alle schaffen Kulturen – und wenn ich mich in diesem Raum umsehe, dann sehe ich Menschen, die man vielleicht der Hochkultur zuordnet. Wir sehen aber auch Menschen, die Subkultur machen. Wir sehen Menschen, die junge Kultur machen. Wir sehen Menschen, die Tradition bewahren. Ich glaube das ist es, was uns als Stadt Freising und unsere Stadtgesellschaft stark macht. Und das“, so resümierte er unter Beifall, „sollten wir uns bewahren.“
Gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung brauche es Orte, an denen Gemeinsamkeit erfahrbar werde: „Sie alle tragen jeden Tag mit Ihrem Engagement, Ihrer Kreativität und Ihrem Mut dazu bei, dass wir auf diese große Frage gemeinsame Antworten finden.“
Neuer Blick auf ein vertrautes Haus
Erstmals trat beim Kulturempfang Eva Willberg als Leiterin des Stadtmuseums ans Rednerpult. Willberg hat am 1. Juli 2025 den Posten von Dr. Ulrike Götz übernommen, die in den Ruhestand gegangen ist. Seit 2008 kenne sie das Asam „und habe es untersucht – ich kenne hier wirklich jeden Stein“, versicherte Willberg strahlend. Sie nahm die Gäste mit auf einen kurzen Streifzug durch 300 Jahre Gebäude-Geschichte und lud dazu ein, das Stadtmuseum an diesem Abend exklusiv zu besuchen. Ihre Begeisterung für das neu gestaltete Museum war deutlich zu spüren: „Überzeugen Sie sich davon, wie schön es geworden ist! Es ist einfach der schönste Arbeitsplatz Freisings.“
Musik als verbindendes Element
Mit Ende des offiziellen Teils ging der Abend bei erfrischenden Getränken, am kalten Buffet und mit angeregten Gesprächen weiter. Jetzt übernahmen Lisa Fitzek und Susi Salomon das musikalische Programm. Mit ihren gefühlvoll interpretierten Folksongs sorgten sie für eine entspannte Stimmung – und weckten die Lust zum Mitmachen. Spontan stieg das Freisinger Singer-Songwriter-Duo Elli &Tina ein und sorgte für ein wundervolles, gemeinsames Finale – getragen vom Geist des Abends: Begegnung, Verbindung und das Feiern kultureller Vielfalt. Ein stimmungsvoller Abschluss für einen Empfang, der einmal mehr zeigte: Kultur bringt Menschen zusammen.