Kultureller Partnerschaftsabend 2025

Ein Fest der Verbundenheit

Es ist jedes Jahr ein besonderer Moment, wenn Freisings europäische Familie unter einem Dach zusammenkommt. Auch 2025 füllte sich die Aula des Dom-Gymnasiums mit vielen vertrauten, aber auch neuen Gesichtern – und der spürbaren Freude darüber, einander nach längerer Zeit wiederzusehen. Gespräche, Umarmungen und der Klang der Stadtkapelle gaben dem 15. Partnerschaftsabend jene Nähe, die seit vielen Jahren die Städtefreundschaften prägt. Dieses Mal kam noch ein Gänsehautmoment dazu: Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher wurde für sein außerordentliches Engagement um die Partnerschaften ausgezeichnet – und dafür mit Standing Ovation gefeiert.

Ein herzliches Willkommen der europäischen Familie

Zahlreiche Gäste aus Österreich, Italien, Frankreich und Slowenien hatten sich am 21. November zum Korbiniansfest auf dem Demberg eingefunden. Partnerschaftsreferent Anton Frankl freute sich, Delegationen aus Innichen, Waidhofen/Ybbs, Weißenkirchen in der Wachau, Oberwölz, Arpajon, Skofja Loka, Groß-Enzersdorf, Obervellach, Kuens, Evry und weiteren befreundeten Gemeinden und Städten begrüßen zu können – und lud zunächst dazu ein, sich bei einem schmackhaften Abendessen gemeinsam zu stärken.

Fröhliches Wiedersehen

Den Geist von Korbinian weitertragen

OB Tobias Eschenbacher knüpfte in seinem Grußwort unmittelbar an die gelebte europäische Verbundenheit an: „Wenn wir heute zusammen feiern, feiern wir nicht nur ein Fest, wir feiern auch eine Idee: die Idee von Begegnung, von Verbindung und von Europa.“ Und weiter: „Unsere Städtepartnerschaften und Freundschaften sind keine formalen Akte – sie sind lebendige Beziehungen zwischen Menschen.“ Eschenbacher erinnerte an Freisings Stadtpatron Korbinian als einen Mann, der Grenzen überwand, Wege suchte und Brücken baute. „Freising ist vielleicht eine der ältesten europäischen Städte – zumindest im Herzen“, sagte der OB und rief auch mit Blick auf die politische Weltlage dazu auf, am Miteinander „von Mensch zu Mensch“ festzuhalten: „Das ist gelebtes Europa. Still, aber stark. Freundschaftlich, aber kraftvoll. Und manchmal vielleicht sogar ein kleines bisschen widerständig gegen all das, was uns auseinanderbringen will.“

Viel Applaus bei der Begrüßung

Starke Bande zwischen Bistum und Stadt

Weihbischof Wolfgang Bischof übermittelte die Grüße von Kardinal Reinhard Marx und würdigte die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Freising – und ausdrücklich das große Engagement des Oberbürgermeisters. Mit warmem Blick auf das vergangene Jahr „1300 Jahre Korbinian in Freising“ betonte der Weihbischof die tiefe Verbundenheit zwischen dem Bistum und der alten Bischofsstadt. Sein Dank galt allen, die diese freundschaftlichen Beziehungen ermöglicht und stets gefördert hatten. „Auf hoffentlich noch viele gemeinsame Familienabende!“, rief er am Ende seiner herzlichen Rede den Gästen zu.

Auszeichnungen für herausragendes Engagement

Ein alljährlicher Höhepunkt des Partnerschaftsabends sind die Ehrungen. OB Eschenbacher und Partnerschaftsreferent Frankl überreichten die Partnerschaftsmedaille in Bronze an Persönlichkeiten, die sich in außergewöhnlicher Weise für die europäischen Verbindungen Freisings eingesetzt haben:

  • Andreas Schmid für sein Engagement als ehemaliger Vorsitzender des Partnerschaftsvereins (2021 bis 2025) sowie seine Rolle als Mitorganisator und Ideengeber im Festjahr 2024.
  • Rita Rattenhuber, die seit vielen Jahren das Erntedankfest in Obervellach zuverlässig und mit bemerkenswertem Einsatz begleitet hat und die Freundschaften zwischen den Gemeinden mit ihrer Herzlichkeit bereichert.
  • Robert Weller, der sich über zwei Jahrzehnte hinweg um das Erntedankfest in Obervellach als Freisinger Organisator besonders verdient gemacht hat.
  • Bürgermeisterin Birgit Mooser-Niefanger hat die partnerschaftlichen Beziehungen, insbesondere zu Arpajon, nachhaltig gestärkt und durch ihr persönliches Engagement und ihre Herzlichkeit geprägt. Mooser-Niefanger, die wie OB Eschenbacher bei der Kommunalwahl im März 2026 nicht erneut kandidiert, reagierte auf die unerwartete Anerkennung sichtlich bewegt: „Ich bin total gerührt und habe nicht damit gerechnet. Es war für mich immer eine große Freude, unsere Stadt in unseren Partnerstädten zu vertreten. Und nicht nur eine Freude, auch immer eine große Ehre!“

Ausgezeichnet mit der Partnerschaftsmedaille

Ehre, wem Ehre gebührt

Überrascht war auch OB Tobias Eschenbacher. Dass ihm ebenfalls die Partnerschaftsmedaille verliehen wurde, machte ihn zunächst sprachlos. Frankl als Laudator würdigte die jahrzehntelange persönliche Verbundenheit des OB mit den befreundeten Städten: „Von Anfang an, schon bei Deinem Einzug in den Stadtrat 2002, hattest du großes Interesse an den Partnerschaften und sie immer sehr unterstützt.“

Für diesen wertvollen Beitrag zur Vertiefung der Beziehungen wurde er OB nicht nur ausgezeichnet – alle Gäste standen auf und spendeten ihm langanhaltenden Beifall. Eschenbacher strahlte und rang zugleich um Worte. Dann sagte er schließlich: „Seit ich bekannt gegeben habe, dass ich nicht mehr kandidiere, wurde ich öfter gefragt, ob Wehmut mitschwingt? Ich sagte immer: Nein, ich freue mich, passt schon. Aber heute fällt es mir echt schwer! Herzlichen Dank! Das hätte ich nicht gedacht. Das macht jetzt was mit mir… Wir sind eine tolle Familie – allen vielen Dank!“

Kulturelle Verbundenheit

Während die Stadtkapelle Freising – wie seit vielen Jahren musikalischer Botschafter an diesem Abend sowie in den Partnerstädten Freisings – für den festlichen Rahmen sorgte, stand ein weiterer Programmpunkt bevor: die Bekanntgabe der Sieger des Photo Contest des Partnerschaftsvereins. Bereits am Eingang konnte die Ausstellung der Finalbilder bewundert werden. Parallel lief auf der großen Leinwand in der Aula eine Präsentation mit rund 120 weiteren Einsendungen aus allen beteiligten Städten.

Organisator Harald Heinrich erzählte, dass der Wettbewerb von einer Idee aus Skofja Loka inspiriert gewesen sei und seit dem Frühjahr parallel in Arpajon, Innichen, Skofja Loka, Maria Wörth, Obervellach und Freising lief. Die internationalen Finalsieger wurden gemeinsam ausgewählt:

  1. „Lantpert mit Dom“, Stephan Maier (Freising)
  2. „Reifnitz im Winter“, Johann van Leuven (Maria Wörth)
  3. „Freisinger Marienplatz am frühen Morgen“, Dieter Neumeier (Freising)

Die Preisverleihung findet in etwa zwei Wochen statt. Vom 1. Dezember 2025 an werden die Bilder nochmals fünf Wochen lang in der Stadtbibliothek Freising zu sehen sein. Rupert Widmann, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins, brachte es in einem Satz auf den Punkt: „Ein Kaleidoskop unserer wunderschönen Partnerstädte und von Freising – wirklich sehenswert!“

Ausstellung der Finalbilder

Die europäische Idee lebt

Den offiziellen Teil der Veranstaltung beschloss Tobias Eschenbacher kurz und herzlich: „Vielen Dank, dass Ihr da seid und unser Familienleben bereichert!“ Vorbei war die Feier da noch lange nicht. Erst gegen 23.30 Uhr klang ein berührender Abend aus – getragen von Musik, Dankbarkeit und dem Gefühl, dass die europäische Idee in Freising so lebendig ist wie selten zuvor.

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