Der Migrationsrat der Stadt Freising hat 2021 erstmals den Interkulturellen Preis verliehen. Die Feierstunde im Pavillon der Musikschule war ein Fest der Kulturen – und bot die Möglichkeit zum intensiven Austausch. Es wurde gemeinsam gelacht, geplaudert und immer wieder auf die Wichtigkeit von Integration und gegenseitiger Anteilnahme verwiesen – Werte und Ziele, für die sich die Preisträger*innen im besonderen Maße einsetzen.

Der Interkulturelle Preis wurde heuer erstmals durch den Migrationsrat des Agenda21- und Sozialbeirats vergeben. Unterstützung erhielt er hierbei von der Interkulturellen Stelle der Stadtverwaltung sowie von der Bürgerstiftung Freising. Teilnehmen konnten Projekte und Vereine/Initiativen, die sich ehrenamtlich für Integration und Vielfalt in Freising und gegen Ausgrenzung einsetzen. Die Sieger*innen wurden durch eine unabhängige Jury aus dem Kreis des Migrationsrats, der Bürgerstiftung, der Stadtverwaltung und der Zivilgesellschaft gekürt.

Grenzen überwinden und aufeinander zugehen

„Wir müssen gemeinsam Grenzen überwinden“, betonte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher in seinem Grußwort auf der Bühne des Musikschul-Pavillons und wies darauf hin, dass Integration immer von beiden Seiten ausgehen müsse. Den zahlreichen Gästen im Saal, insbesondere den Mitgliedern verschiedener Initiativen, dankte er für ihr Engagement und sendete einmal mehr eine wichtige Botschaft: „Freising steht für Weltoffenheit und Vielfalt!“

Auch Samuel Fosso, Migrationsreferent und Stadtratsmitglied, richtete in seiner anschließenden Ansprache einen Appell an die Gesellschaft: „Wir müssen Bereitschaft zeigen, Menschen in unserer Gesellschaft aufzunehmen. Integration muss von beiden Seiten gelebt werden.“ Es bedarf allerdings auch genauen Strategien um Menschen bestmöglich zu integrieren. Fosso: „Der Migrationsrat der Stadt Freising setzt sich dafür, diese Strategien zu entwickeln und anzuwenden.“

Impressionen vom Interkulturellen Preis 2021

Ausgezeichnete Integration: Verein der Togoer in Freising

Der „Premieren-Preis“ ging an den Verein der Togoer in Freising A.T.F. e.V. (Association des Togolais a Freising) und wurde vom gebürtigen Freisinger Gökalp Babayigit, stellvertretender Ressortleiter Politik der Süddeutschen Zeitung, in Form eines Freisinger Bären übergeben, farbenfroh verziert vom Freisinger Künstler Pepito Anumu.

Der Verein mit mehr als 50 Mitgliedern macht sich auf vielfältige Weise für Integration stark, organisiert das beliebte Afrikafest, den Interkulturellen Garten, Elternseminare, hilft Mitbürger*innen bei der Wohnungsvermittlung, kurzum: „Es ist ein Verein, wie man ihn sich in jeder Stadt wünscht. Er zeigt, wie Integration funktioniert“, wie es Laudator Babayigit auf den Punkt brachte. Das Preisgeld von 3.000 Euro ist vereinsseitig schon fest verplant: Es kommt dem nächsten Afrikafest zugute. Der Preis für den zweiten Platz ging gleich an zwei „Mitbewerber“: „Frauen im Dialog“ und das „Müttercafé“.

Türkisches Improvisationstheater sorgt für gute Unterhaltung

Für die nötige Prise interkultureller Unterhaltung sorgte an diesem Abend auf sehenswerte Art und Weise das Improvisationstheater „Impro à la turka“: Noch während der Begrüßung durch die Migrationsrats-Mitglieder Meral Meindl und Mesut Ünal kaperten die zwei Schauspieler die Bühne und führten witzige Improvisations-Darbietungen gemeinsam mit dem Publikum auf.

Am Ende musste sogar Oberbürgermeister Eschenbacher „dran glauben“, der mit Hupe und Klingel ausgestattet ein Improvisations-Stück über seine politischen Anfänge steuern musste und für reichlich gute Laune im Publikum sorgte. Auch der Humor war an diesem gelungenen Abend grenzenlos.

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