Ortsentwicklung im Freisinger Norden und Westen
Stärkung der Heimatorte
Thema des Monats Mai 2024
„Heimat erhalten – Wachstum gestalten“ – Diesem Leitsatz hat sich die Stadt Freising mit dem Beschluss des Stadtentwicklungsplans STEP 2030 im Sommer 2014 verschrieben. Maßvoll, nachhaltig und mit dem klaren Ziel, den Charakter der Stadt zu erhalten, soll Freising überlegt in die Zukunft geführt werden.
In diesem Sinne werden nach und nach Rahmenpläne für alle Stadt- und Ortsteile erstellt. Kurz-, mittel- und langfristig sollen so ortsspezifisch Projekte von der neuen Sitzbank bis zum Fahrradweg oder Maßnahmen zum Hochwasserschutz Ihre Heimatorte stärken.
Für viele Freisinger Ortsteile wie Pulling und Achering, Hohenbachern und Kleinbachern oder Attaching wurden seit 2019 in intensiven Bürgerdialogen Konzepte für die Ortsteile entwickelt, welche in die anstehenden Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Stadt Freising einfließen werden.
Ab Mai 2024 werden diese Dialoge nun auch in weiteren Ortsteilen Freisings im Westen und Norden stattfinden. In drei großen „Bürgerdialogen spezial“ wird Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher über die anstehende Neuaufstellung des Flächennutzungsplans und die zugehörigen Ortsteilentwicklungen inkl. Rahmenpläne informieren.
Exkurs Flächennutzungsplan
Der aktuell gültige Flächennutzungsplan (FNP) stammt aus dem Jahr 1998 und wird gegenwärtig erneuert. Hierbei handelt es sich um ein langfristiges Verfahren, indem eine grobe Entwicklungsperspektive erarbeitet wird. Das heißt, es wird für das gesamte Stadtgebiet festgelegt, welche Art der Nutzung (z.B. Wohnen, Gewerbe, landwirtschaftliche Fläche) wo in den nächsten Jahrzehnten angestrebt wird. Für den Einzelnen lässt sich aus den Darstellungen im FNP kein Baurecht ableiten. Die im FNP dargestellten Bodennutzungen können dann durch Bebauungspläne oder Satzungen für einzelne Teile des Stadtgebiets konkretisiert und rechtsverbindlich festgesetzt werden.
Orte wurden unter die Lupe genommen
Dem ein oder anderen mögen die neugierigen Blicke, mit denen das Stadtplanungsamt die Orte im Freisinger Westen und Norden in den vergangenen Wochen inspiziert hat, bereits aufgefallen sein. In mehreren Besichtigungen haben die städtischen Mitarbeitenden so Informationen über die charakteristische Baustruktur, vorhandene Nutzungen, prägende Freiraumstrukturen, das Mobilitätsangebot etc. gesammelt.
Um auch Erkenntnisse über von außen nicht wahrnehmbaren Bedarfe im Ort zu erlangen, braucht es Sie, liebe Bewohnerinnen und Bewohner, als Spezialistinnen und Spezialisten Ihrer Orte. In den Bürgerdialogabenden soll deshalb mit Ihnen an Modellen und Karten über die Ortsteile gesprochen und diskutiert werden. Zentrale Themen werden Energieversorgung, Entwicklungsbedarf, Naturschutz, Klimaanpassung und Mobilität sein. Gemeinsam werden so Qualitäten festgehalten, die auch für künftige Generationen gewahrt werden sollen, und Schwachstellen identifiziert, bei denen es Handlungsbedarf gibt.
Beteiligen Sie sich
An folgenden drei Terminen sind alle Bewohnerinnen und Bewohner der genannten Ortsteile eingeladen, sich an dem Entwicklungsprozess zu beteiligen:
- Dienstag, 7. Mai 2024: Bürgerdialog im „Freisinger Westen“
größere Ortsteile: Sünzhausen, Haxthausen
kleinere Ortsteile: Pallhausen West, Pallhausen Ost, Lageltshausen, Gartelshausen - Dienstag, 14. Mai 2024: Bürgerdialog im „Freisinger Nord-Osten“
größere Ortsteile: Tüntenhausen, Erlau
kleinere Ortsteile: Zellhausen, Zurnhausen, Gut Piesing, Edenhofen - Dienstag, 4. Juli 2024: Bürgerdialog im „Freisinger Nord-Westen“
größere Ortsteile: Haindlfing, Itzling, Untergartelshausen
kleinere Ortsteile: Garten, Pettenbrunn, Feldhof
Einladungsflyer für die nächsten "Bürgerdialoge Spezial"
Die Ergebnisse, Anregungen und Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner aus diesen Veranstaltungen dienen als wertvolle Grundlage für den Ortsentwicklungsprozess. Sie werden anschließend fachlich geprüft und fließen, sofern stadt- und freiraumplanerisch möglich, in die Rahmenplanung ein.
Exkurs Rahmenplan
Ziel der Ortsentwicklung ist es, einen Rahmenplan als Grundlage für die Fortschreibung des Flächennutzungsplans zu erstellen. Neben der im FNP dargestellten Art der Bodennutzung können diese Rahmenpläne auch konkrete ortsspezifische Maßnahmen, wie beispielsweise eine neue Sitzbank, beinhalten. Ein Rahmenplan ist ein informelles Planungsinstrument, um Entwicklungspotenziale eines Stadtteils auszuloten und Perspektiven für dessen zukünftige Nutzung in groben Zügen darzustellen. Hinsichtlich der Planungstiefe ist er eine Vorstufe zum Bebauungsplan oder einer Satzung.
Ausblick
Es ist beabsichtigt, in einer erneuten Bürgerveranstaltung im Jahr 2025 die Bewohnerschaft über das Ergebnis der Rahmenplanung zu informieren. Vorgestellt werden sowohl die Darstellungen, die in den Flächennutzungsplan einfließen, als auch Maßnahmen, die unabhängig davon als kurz-, mittel- und langfristige Projekte umgesetzt werden können.