Zwischenbilanz Sportentwicklungsplan

Anfang dieses Jahres wurde der integrierte Sportentwicklungsplan der Stadt Freising vorgestellt, der in einem aufwändigen Prozess unter Einbeziehung der Bevölkerung, von Sportvereinen, der Politik und der Stadtverwaltung entstanden ist und als Handlungsleitfaden mit konkreten Empfehlungen fungiert. Jetzt, am Jahresende, wurde eine erste Zwischenbilanz gezogen: Für die Umsetzung der Planung stehen im kommenden Jahr 850.000 Euro bereit, zusätzlich wird in der Verwaltung eine eigene Koordinationsstelle Sport geschaffen.

Bei der monatlichen Pressekonferenz am 02. Dezember 2019 im Rathaus gaben der zuständige Referatsleiter Karl-Heinz Wimmer, Bürgermeister Hans Hölzl sowie der Vorsitzende des Stadtverbands für Sport, Sebastian Wanzke, einen aufschlussreichen Bericht über die zwischenzeitlichen Aktivitäten ab, die Realisierung der Sportentwicklungsplanung voranzubringen. Zwei Mal hatte sich die Steuerungsgruppe getroffen, in der die Vorschläge zur Sportentwicklungsplanung priorisiert und mit Kostenschätzungen hinterlegt werden. „Wir beraten, welche der Handlungsempfehlungen wir zuerst anpacken, wobei sich der Umsetzungsprozess ja auf zehn Jahre erstrecken wird“, schilderte Wimmer. In der Arbeitsgruppe sei auch der Stadtverband für Sport vertreten, da viele Themen die Freisinger Vereine betreffen würden. Wimmer betonte zugleich, dass der Focus ebenso auf den unorganisierten Sport liege.

Personelle Verstärkung

Um dem Sport die erforderliche Aufmerksamkeit auch innerhalb der Stadtverwaltung widmen zu können, wird im Amt Kindertagesstätten, Schulen, Sport eine eigene Stelle geschaffen, die sich ausschließlich mit dem Thema befasst: „Die Person wird Ansprechpartner*in sein, koordinieren und alle Fäden in der Hand halten“, kündigte Wimmer an. Im Stellenplan 2020 ist dafür die Einstellung einer Fachkraft ausgewiesen. Eine qualifizierte Verstärkung im Sportamt lautet auch einer der Wünsche des Stadtverbands für Sport für das Jahr 2020, der in einem Antrag noch weitere drei Punkte aufgelistet hat: die Umsetzung eines wohnortnahen Großspielfelds für verschiedene Sportarten, den Planungsstart für Großprojekte wie die Überplanung der Sportanlagen Eichenfeld oder Luitpoldanlage sowie „viele weitere kleine Maßnahmen, um Fortschritte deutlich zu machen“, so Wanzke. Aus seiner Sicht verlaufe die Arbeit der Lenkungsgruppe sehr positiv und gebe „viel Hoffnung auf sichtbare Ergebnisse“.

Fast eine Million Euro zusätzlich

Bürgermeister Hans Hölzl, unter dessen Vorsitz die Lenkungsgruppe arbeitet, präsentierte einen Überblick über verschiedene Maßnahmen zur Förderung des Sports, die im Haushalt 2020 vorgesehen sind (Beschluss fällt dazu im Stadtrat am 04. Dezember 2019). So würden allein 850.000 Euro für die Umsetzung von Maßnahmen des Sportentwicklungsplans zur Verfügung stehen, wobei die konkreten Projekte noch festgelegt würden. Zusätzlich werde die Jugendförderung der Sportvereine von 20 auf 30 Euro (jährlich pro Jugendliche unter 18 Jahre) erhöht, und es fließe auch mehr Geld an Vereine für die übernommene Sportplatzpflege (statt 20 Cent künftig 30 Cent pro Quadratmeter) – zusammen macht das laut Hölzl Mehrausgaben von bis zu 70.000 Euro im kommenden Jahr aus.

Erweiterung des Hallenangebots

„Priorität“ habe weiterhin der Ausbau des Radwegenetzes, zumal die Freisinger*innen bei den Befragungen das Radfahren bei den beliebtesten sportlichen Aktivitäten auf Position eins gesetzt hätten, erinnerte Hölzl. Geprüft werde ebenfalls die Schaffung neuer Laufstrecken sowie eine Umrüstung der Flutlichtanlagen der Sportplätze auf LED-Beleuchtung. Übereinstimmend mit Bürgermeister Hölzl befand Wanzke, dass Freising beim Angebot von Hallen für den Schul- und Vereinssport „gut aufgestellt“ sei, sobald die geplanten neuen Sporthallen (Dreifachhalle im SteinPark, Erweiterung Schulturnhalle Vötting und Neubau Schule Lerchenfeld) zur Verfügung stehen. „Wobei wir dem Bedarf wohl immer hinterherlaufen werden, weil die Stadt ständig wächst“, ergänzte der Stadtverbands-Chef. Hölzl sieht in Zukunft zwar den Schwerpunkt auf dem Erhalt, der Erweiterung und Verbesserung bestehender Sporthallen. Die Luitpoldhalle sei jedoch in einem Zustand, dass sie in zehn oder 15 Jahren ersetzt werden müsse.

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher lobte die kooperative Zusammenarbeit auf dem Weg zu einer sport- und bewegungsfreundlichen Stadt. Ausdrücklich unterstützte er die Bereitstellung von fast einer Million Euro im Haushalt 2020 für die Umsetzung der Sportentwicklungsplanung. Freilich investiert die Stadt insgesamt noch viel mehr für den Sport, zum Beispiel in die Eishalle oder den laufenden Unterhalt und die Sanierung von Sportstätten.


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