Immer mehr Menschen leiden an chronisch-entzündlichen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen. Bei vielen dieser Krankheiten liegt auch ein Ungleichgewicht des Mikrobioms vor. Doch wie hängt das zusammen und welche Rolle spielen Darmbakterien bei diesen Erkrankungen? Prof. Melanie Schirmer widmet sich diesen offenen Fragen bei ihrem Vortrag bei TUM@Freising am Dienstag, den 8. Juli, um 19 Uhr im Lindenkeller Freising.
Der menschliche Körper besteht aus ähnlich vielen Mikroorganismen wie menschlichen Zellen. Die meisten dieser Organismen leben im Darm. Dort beeinflusst dieses Mikrobiom wichtige Funktionen wie unser Immunsystem, verschiedene Stoffwechselprozesse und die Regulation von Entzündungsvorgängen.
Das Forschungsteam von Prof. Melanie Schirmer untersucht diese Zusammenhänge in chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sowie Lebererkrankungen. Das Team beschäftigt sich besonders mit der Frage, warum Autoimmunerkrankungen häufiger bei Frauen auftreten und was Interaktionen zwischen Hormonen und dem Mikrobiom für die weibliche Gesundheit bedeuten.
Bei den Erkrankten liegt oft auch ein Ungleichgewicht des Mikrobioms vor. Bisherige Studien haben wichtige Einblicke in die Zusammensetzung ihres Mikrobioms geliefert und bakterielle Spezies identifiziert, die von diesen Veränderungen betroffen sind. Im Mikrobiom können sich Stämme ein und derselben Spezies aber in wichtigen Genen unterscheiden: Daher ist es wichtig, die Gene dieser Mikroben und deren Funktion differenziert zu untersuchen. Das dient als Grundlage, um bessere Ansätze zur Behandlung und Prävention dieser Krankheiten zu entwickeln. Denn im Gegensatz zum menschlichen Genom lässt sich das Mikrobiom verändern.
Melanie Schirmers Ziel ist es, dieses Wissen letzten Endes für Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten zu nutzen und das Gleichgewicht zwischen dem Darmmikrobiom und dem menschlichen Immunsystem wiederherzustellen.
Nach dem Vortrag sind alle Interessierten eingeladen, ihre Fragen an die Referentin zu stellen.