Es geht in den Endspurt beim diesjährigen STADTRADELN. Nach knapp zwei Wochen Aktionszeitraum haben die bisher 1.300 aktiven Radlerinnen und Radler schon in etwa 200.000 Kilometer zurückgelegt. Eine besondere Herausforderung stellt sich dabei die Freisinger Stadträtin Philomena Böhme als „STADTRADEL-Star“.
Bei der Aktion „STADTRADEL-Star“, die vom Klimabündnis als Organisator der bundesweiten Kampagne STADTRADELN in Leben gerufen wurde, sind Personen des öffentlichen Lebens aufgerufen, während der kompletten drei Wochen auf die Nutzung eines Autos zu verzichten – sowohl als Fahrer wie auch als Beifahrer. Die Freisinger Stadträtin stellte sich nun dieser Challenge und erzählte dem Mobilitätsbeauftragten und Koordinator des Freisinger STADTADELN, Dominik Fuchs, von ihren bisherigen Erfahrungen.
Für Böhme war die Entscheidung dieses Jahr als STADTRADEL-Star mitzumachen eine leichte. „Ich fühle mich selbst als Radfahrerin und erledige fast jede Fahrt in Freising mit dem Fahrrad. Für mich ist das Rad ein Symbol für das Thema Nachhaltigkeit, das mir besonders am Herzen liegt. Ich nutze das Fahrrad daher aus Überzeug“.
Dabei erklärt sie, dass sich der Vorsatz auf das Auto zu verzichten, als anspruchsvoller herausstellte als anfangs vermutet. Insbesondere der Transport von schweren Gütern, zum Beispiel Getränkekisten, waren schwieriger zu handhaben. „Ich bin froh, dass wir als Stadt Freising das städtische Lastenradmietsystem etabliert haben, um eine attraktive Alternative für genau solche Situation anbieten zu können“, erklärt Böhme. Eine Fahrt in den nördlichen Landkreis zu einem Musikfestival musste Böhme jedoch leider absagen. „Hier ist der ÖPNV bedauerlicherweise bisher noch nicht gut genug ausgebaut und aufgrund der langen Distanz das Fahrrad nur schwer eine Alternative. Insbesondere bei einer Heimfahrt in der Nacht.“ Carsharing könnte hier eine Möglichkeit in Zukunft sein, wenn man zumindest auf das eigene private Auto verzichten will.
Angesprochen auf das Radnetz in Freising erklärt Böhme „Ich denke die Stadt Freising setzt aktuell viele Projekte um, um den Radverkehr zu verbessern, zum Beispiel in der Kammergasse oder in der Innenstadt.“ Natürlich gebe es noch Lücken, zum Beispiel an der Korbiniankreuzung, aber konkrete Pläne die Situation auch hier zu verbessern.
Für Böhme war nach zwei Wochen STADTRADELN jedoch die wichtigste Erkenntnis: „Ich denke Kampagnen wie das STADTRADELN ermöglichen einen kurzen Perspektivwechsel und schärfen das Bewusstsein, welche anderen Möglichkeiten es neben dem Auto gibt, um von A nach B zu kommen.“ Dabei spiele es eine wichtige Rolle, dass die Stadt immer wieder niederschwellige Impulse gibt, um auf das bestehende Angebot hinzuweisen und dadurch Routinen aufbrechen zu können.
Die Aktion STADTRADELN geht noch bis zum 19. Juli. Mitmachen können alle, die in Freising arbeiten, wohnen, zur (Hoch-)Schule gehen oder in einem Verein aktiv sind. Die Stadt Freising verleiht an die aktivsten Teams und im Rahmen einer Abschlussfeier attraktive Preise.