Informationsflyer Barrierefreiheit

Bedeutung des taktilen Leitsystems in der Innenstadt

Die Freisinger Innenstadt wurde nach einem langen, intensiven Planungs- und Abstimmungsprozess in den ersten Bauabschnitten von einem klassischen Straßenquerschnitt (also der „üblichen“ Differenzierung von Gehweg und Fahrbahn mit Trennung durch einen Hochbordstein) barrierearm und niveaugleich ausgebaut und als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen. Während die Zustimmung beim Stadtbummel vom ersten Moment an groß war (und ist!) und die neugeschaffene Fläche von den Passanten*innen umgehend wie vorgesehen und gedacht genutzt wird, haben sehbehinderte Mitbürger*innen, für die in den neugestalteten Flächen eigens ein taktiles Leitsystem eingebaut wurde, Probleme, die meist verursacht werden durch Gedanken- und Achtlosigkeit:

Der  barrierefreie Korridor, der blinden und seheingeschränkten Personen als Führungslinie dient und folglich wirklich unbedingt freigehalten werden muss, wird allzu häufig durch ruhenden Verkehr (PKWs und Fahrräder), zum Teil aber auch durch Mobiliar von Geschäften und Restaurants besetzt: Obwohl meist unbewusst dort platziert oder im Laufe des Tages „gewandert“, sorgen unglücklich situierte Stühle, Tische oder Werbetafeln ebenso wie falsch geparkte Autos oder nachlässig abgestellte Räder zu einer erheblichen Einschränkung der Orientierung von sehbehinderten oder blinden Menschen, da sie daran gehindert werden, den taktilen Streifen  mit ihrem Blinden-/Langstock zu folgen.

Die Stadt weiß, dass hier nicht Absicht oder gar Rücksichtslosigkeit im Spiel sind, sondern allzu oft noch Unwissenheit über die Bedeutung der wichtigen Korridore entlang der taktilen Kante für absolut vermeidbare (!) Blockaden sorgen.

Informationsflyer BarriereFREIsing

Deshalb hat die Stadt Freising einen Informationsflyer erstellt, der über das Konzept Barrierefreiheit in der Freisinger Innenstadt und den barrierefreien Korridor informiert – aufklären, nicht belehren ist die Idee der umfassenden Darstellung in der Hoffnung, dass sich die wirklich große Bedeutung des Leitsystems durch echtes Verständnis besser verinnerlichen lässt und auch anregt, möglicherweise nicht Informierte freundlich auf Sinn und Zweck des unbedingt erforderlichen Freihaltens der Korridore hinzuweisen: Blinden oder Sehbehinderten sollte schließlich wirklich nichts –  buchstäblich –  im Wege stehen, das ihnen die Teilnahme am öffentlichen Leben zusätzlich erschwert: „Was kann ich beitragen?“, heißt’s denn auch in der Handreichung:

Egal, ob Eltern mit Kindern, ältere Mitbürger/-innen oder Menschen mit Handicap. Barrierefreiheit betrifft jeden in der Gesellschaft! Jede/r Mitbürger/-in ist aufgerufen, einen Beitrag zum Gelingen des erarbeiteten Orientierungssystems zu leisten. Ein Freihalten des hindernisfreien Korridors, insbesondere der taktilen Leitkante, ist zwingend erforderlich.“

Das Faltblatt wird in der Innenstadt verteilt und ist zudem an folgenden Stellen zum Mitnehmen erhältlich: Bürgerbüro, Touristeninformation, Stadtbibliothek, Büro der Aktiven City (Ziegelgasse 15). 

Umfangreiche Infos im Web

Auf der projekteigenen Webseite https://innenstadt.freising.de zur laufenden Neugestaltung der Innenstadt gibt es umfangreiche Informationen speziell auch zu Entwicklungsprozess und Konzept Barrierefreiheit unter  https://innenstadt.freising.de/konzeption/bodenbelag, dort gibt es den Flyer auch zum Download.

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