Die Agenda21-Gruppe „Menschen mit Behinderung“konnte kürzlich zusammen mit Dr. Charlotte Reitsam, Sozialreferentin des Freisinger Stadtrates, eine interessante Exkursion ins neugestaltete Rathaus nach Abensberg unternehmen. Begrüßt wurden sie vom 1. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch sowie der 3. Bürgermeisterin Marion Huber-Schallner, die gleichzeitig auch als Behindertenbeauftragte fungiert und sich seit Jahren mit großem Engagement für Barrierefreiheit einsetzt. Sie kennt die großen und kleinen Hindernisse aus eigener Erfahrung als Rollstuhlfahrerin.
Kämmerer und Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Andreas Poschenrieder führte die Gruppe durch das neugestaltete Rathaus. Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem 16. Jahrhundert wurde generalsaniert und mit einem Neubau erweitert. Großer Pluspunkt ist der großzügige Eingangsbereich mit einem Empfang, der eine Lotsenfunktion innerhalb des Rathauses erfüllt. Es gibt ein klares Farbkonzept, das die Orientierung erleichtert. Aufzüge und Handläufe sind mit Braille-Schrift gekennzeichnet. Selbstverständlich gibt es auch mehrere Behinderten-WCs. Großen Anklang fand bei der Gruppe die blendfreie und automatische Lichtgestaltung in den Büros. Präsenzmelder schalten selbständig die Lichter aus, wenn niemand anwesend ist. Vieles ist optimal gestaltet – nur die Türschilder könnten niedriger angebracht und größer beschriftet sein, fiel der Freisinger Gruppe auf.
Die Stadt Abensberg ist mit der Vergabe von 29 Signets „Bayern barrierefrei“ bayernweit führend. Bürgermeisterin Huber-Schallner hat inzwischen nicht nur öffentliche Gebäude, sondern auch private Einrichtungen beraten. Die Bauherren kommen aus freien Stücken auf sie zu. Die Signet-Träger sind online zu finden. Frau Huber-Schallner agiert grundsätzlich unter der Prämisse: „Es gibt immer einen Weg“. Wenn keine 100%ige Lösung nach DIN-Normen möglich ist, gilt es die bestmögliche Lösung zu suchen und umzusetzen. Damit hat sie großen Erfolg.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen gab es noch einen kleinen Stadtrundgang – „historisch und lebendig, anders“ wie das Motto Abensbergs lautet – und barrierefrei. Die Agenda-Gruppe Menschen mit Behinderung dankt der Stadt Abensberg und Frau Huber-Schallner für die interessanten Einblicke sowie dem Verein StadtTeilAuto Freising e. V., der der Gruppe kostenlos einen Kleinbus zur Verfügung gestellt hatte.