Am Dienstag, 29. Juli kommt die Agenda-Gruppe Biostadt um 19 Uhr im Café Übrig, General-von-Nagel-Straße 9 zusammen. Themen sind die Abstimmung von Exkursionen sowie die Planung für einen Kinofilm mit Exkursion im Anschluss. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich für mehr Biolandbau und Biolebensmittel engagieren wollen, sind herzlich zu dem Treffen eingeladen.
Eine sehr interessante Exkursion findet schon am 1. August statt. Das Anton Henneka Haus in Gelbersdorf bei Gammelsdorf, eine Einrichtung des Katholischen Männerfürsorgevereins München e.V. (kmfv), betreibt im Rahmen seiner Arbeitstherapie für wohnungslos gewordene Männer neben unterschiedlichen Werkstätten auch ökologischen Streuobstanbau, Bio-Imkerei und eine Werkstatt zur Wachsumarbeitung.
Die Führung startet an der biozertifizierten Imkerei (Naturland) in Gelbersdorf. Die Imkerei achtet auf ein optimales Verhältnis zwischen Ertrag und Wohl der Bienen. Die Verarbeitung erfolgt überwiegend durch entsprechend eingewiesene Bewohner der Wohnungsloseneinrichtung.
Als zweite Station wird die Wachsumarbeitung besichtigt. Auf bis zu drei Arbeitsplätzen werden hier das ganze Jahr verbrauchte Zwischenwände eingeschmolzen und unter genauen Vorgaben zu neuen Zwischenwänden verarbeitet. Die meist kleineren Imkereien, die das Angebot nutzen, können die gereinigten und milbenfreien Zwischenwände in die entsprechenden Stöcke einsetzten und ihren Bienen eine optimale Grundlage für die erneute Produktion schaffen - ein seltenes Angebot in Bayern, das sich reger Nachfrage erfreut.
Durch die Aufnahme als eines der ersten Projekte in die damals neu gegründeten Öko-Modellregion „Kulturraum Ampertal“ konnten neue Geschäftspartner gefunden und die Produktion verstetigt werden.
Zuletzt wird der 2021 um rund 120 Hochstammobstbäume neuangelegten Streuobstgarten in Gelbersdorf besichtigt. Die Äpfel werden von der Mosterei Stockmeier in Untermarchenbach zu Bio-Streuobst Apfelsaft verarbeitet und teilweise in der eigenen Einrichtung verbraucht, teilweise über den Hofladen vor Ort und im „Landwerk“ in Oberschleißheim (eine weitere Einrichtung des kmfv) vermarktet.
Die drei Stationen zeigen, wie nachhaltige Landwirtschaft, ökologische Projekte und soziale Anliegen zusammen verwirklicht werden können. Die Führungen werden von Mitarbeitenden und Klienten des kmfv sowie von Tassilo Winhart, Leiter der kmfv Einrichtungen in den Landkreisen Freising und Landshut, vorgestellt.
Termin: Freitag, 1. August von 14 - 17 Uhr
Anmeldung: Um Anmeldung bis zum 29. Juli auf initiativebiostadtfreising@posteo.de wird gebeten.
Die Exkursion ist kostenlos.