Um Freising vom Durchgangsverkehr zu entlasten, hat die Stadt bereits 1972 eine westliche Umfahrung in ihren Flächennutzungsplan aufgenommen. Seither hat der Verkehr massiv zugenommen und das innerstädtische Straßennetz an die Grenze der Belastbarkeit gebracht. Der Bau der Westtangente verschafft den Innenstadt-Anwohner*innen die Perspektive einer merklichen Entlastung und sorgt für ein Mehr an Lebensqualität. Zudem erhält Freising den dringend notwendigen Spielraum für Wachstum und neue Baugebiete. Die Verkehrsfreigabe fand am Montag, 10. Januar 2022, statt.

Seit 10. Januar 2022 rollt der Verkehr

Es ist soweit: Die Freisinger Westtangente wurde am Montag, 10. Januar 2022, gegen 17.25 Uhr für den Verkehr freigegeben!

Bei aller Freude bedauern wir sehr, dass dieser Meilenstein nicht, wie geplant, gebührend gefeiert werden kann. Aufgrund der weiter angespannten Pandemielage kann die Eröffnung nicht gemeinsam mit der interessierten Bevölkerung und insbesondere mit den in der Bauzeit stark belasteten Anlieger*innen in einer öffentlichen Festveranstaltung begangen werden – so, wie es immer geplant war. 

Statt "Tag der offenen Tür": Premierenfahrt im Video

Gerne hätten Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und die Stadtverwaltung die Trasse vorab auch bei einem „Tag der offenen Tür“ präsentiert. Verschiedenste Aktionen waren vorbereitet, um Tangente und Tunnel eingehend zu inspizieren. Die Pandemie erlaubt es leider nicht, die Ideen umzusetzen und zu einem Ortstermin einzuladen. Wir zeigen daher die Strecke noch vor der offiziellen Inbetriebnahme in einem Video und hoffen, dass die Drohnenaufnahmen und die Kamerafahrt durch den Tunnel spannende Ein- und Ausblicke bieten. 

Drohnenbilder und Fotos der Kamerafahrt der fertiggestellten Tangente (Dezember 2021)


Zeitplan und Route

Die Westtangente ist als „Kreisstraße FS 44 neu“ gewidmet und wurde in Sonderbaulast der Stadt Freising errichtet. Die 3560 Meter lange Trasse verknüpft die Thalhauser Straße (Staatsstraße 2084) / Weihenstephaner Ring mit der Staatsstraße 2350 / FS 44. Der Ortsteil Vötting wird in einem 705 Meter langen Tunnel unterfahren.

Am 7. Mai 2015 fiel der symbolische Spatenstich für die Umfahrung, los ging es mit den eigentlichen Bauarbeiten Ende 2016. Gerechnet wurde damals mit einer Bauzeit von etwa vier Jahren, die sich wegen unerwarteter geologischer Probleme auf fünf Jahre verlängert. Die Fertigstellung mit anschließenden, umfangreichen Sicherheits- und Notfallübungen erfolgte Ende 2021. Freie Fahrt hieß es am Montag, 10 Januar 2022, als die Trasse für den Verkehr freigegeben werden konnte.

Finanzierung und Kosten

Die Projektsumme umfasst die Aufwendungen für Planung, Grunderwerb und Bau der Westtangente. Der Freistaat übernimmt 70 Prozent der förderfähigen Kosten. Die restlichen Ausgaben tragen Stadt und Landkreis Freising in einem vertraglich vereinbarten Verhältnis. Die Projektkosten werden je nach Stand der Ausschreibungen fortgeschrieben.

Laut der vom Stadtrat im Dezember 2019 genehmigten Fortschreibung liegen die Projektkosten bei rund 133,8 Millionen Euro. Eine wichtige Einflussgröße für die erheblichen Mehrausgaben stellt die vorgefundene Geologie/ Hydrogeologie dar. Sowohl am Giggenhauser Schacht als auch im Bereich der Moosach waren trotz intensiver Vorerkundungen die gutachterlichen Ergebnisse nicht überall angetroffen worden (genauere Informationen auf der Seite "Tunnelbau Vötting"). Neben zusätzlichen Aufwendungen hat diese missliche Situation auch eine Verlängerung der Bauzeit zur Folge. Trotz geschickter Umorganisationen ist eine Verkehrsfreigabe der Tangente voraussichtlich erst im Spätsommer/Herbst 2021 möglich und die abschätzbaren Gesamtprojektkosten (Stand Dezember 2019) haben sich um etwa 25,6 Millionen Euro auf 133,8 Millionen Euro erhöht. Weitere Mehraufwendungen von insgesamt 5,37 Millionen Euro haben sich seither bei Grunderwerb, Baukosten (Straße, Brücke, Landschaftsbau, Sparten) sowie für den Tunnel (Ingenieurbau und technische Ausstattung) ergeben. Somit belaufen sich die derzeit auf Grundlage plausibler Ansätze hochgerechneten, nicht bereinigten Projektkosten auf etwa 139 Millionen Euro.

Fortschreibung der Projektkosten:
Stadtratsbeschluss November 2013: 85,6 Millionen Euro 
Stadtratsbeschluss Dezember 2015: 91,1 Millionen Euro
Stadtratsbeschluss Dezember 2017: 98,4 Millionen Euro
Stadtratsbeschluss Dezember 2018: 108,2 Millionen Euro
Stadtratsbeschluss Dezember 2019: 133,8 Millionen Euro
Stadtratsbeschluss Oktober 2020: 139 Millionen Euro 

Erläuterung:
Der Begriff nichtbereinigte Gesamtprojektsumme bedeutet, dass noch Aufwendungen für Spartenleistungen und für Grundstücke enthalten sind. Diese Kosten werden bei der Schlussrechnung für die Westtangente nicht herangezogen. 


Video Premierenfahrt - vor der offiziellen Eröffnung

Am Montag, 10. Januar 2002, wurde gegen 17.25 Uhr die Westtangente für den Verkehr freigegeben. Damit ist das größte Infrastrukturprojekt Freisings, das bereits in den 1970-er Jahren als westliche Umfahrung in den Flächennutzungsplan aufgenommen wurde, nach rund fünf Jahren Bauzeit zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen.

Gerne hätte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, wie er in den einleitenden Worten des Videos versichert, die Trasse bei einem "Tag der offenen Tür" präsentiert. Verschiedenste Aktionen waren vorbereitet, um die 3,5 Kilometer lange Tangente und insbesondere den 705 Meter langen Tunnel eingehend zu inspizieren. Die Pandemie erlaubt es leider nicht, die Ideen umzusetzen und zu einem Ortstermin einzuladen.

Wir möchten daher - noch vor der offiziellen Inbetriebnahme - die Strecke in einem Video zeigen und hoffen, dass unsere Drohnenaufnahmen und die Kamerafahrt durch den Tunnel spannende Ein- und Ausblicke bieten!

Hier geht´s zum Video auf YouTube.


Meilensteine

Kreisverkehr Thalhauser Straße freigegeben (14. Juni 2021)

Die vormals beampelte Vollkreuzung der Staatsstraße St 2084 (Freising –  Allershausen) mit Weihenstephaner Ring, Griesfeld- und Thalhauser Straße wurde in den vergangenen Monaten für die Anbindung der Westtangente zu einem fünfarmigen Kreisverkehr umgebaut. Seit Montag, 14. Juni, ist der Kreisel für den Verkehr freigegeben. Lediglich der Ast zum Tunnelportal bleibt bis zur Inbetriebnahme der Tangente gesperrt. Damit können auch die Stadtbusse 637, 639 und 640 wieder regulär – ohne Umleitung - fahren. Auf den Linien 639 und 640 werden die Haltestellen "Forstzentrum", "Liesel-Beckmann-Straße" und "Steinbreite" wieder bedient.

Drohnenflug über die Baustelle (Mai 2021)

Mit einem Drohnenflug über den Südabschnitt der Westtangente - vom Südportal bis zur Abzweigung der Angerstraße - möchten wir einen Eindruck vom Baufortschritt vermitteln. Dem Video haben wir noch einige Fotos vom fast fertiggestellten Kreisverkehr an der Thalhauser Straße sowie vom Tunnel selbst vorgeschaltet. Drohnenaufnahmen und Fotos sind im Mai 2021 entstanden.

Drohnenfotos vom Bau des Kreisverkehrs (30. November 2020)

Bachstraße wieder geöffnet (November 2020)

Gute Nachrichten! Die Bauarbeiten am Tunnel Vötting sind soweit fortgeschritten, dass die Bachstraße in ihrer alten Lage am Donnerstag, 19. November 2020, wieder geöffnet werden konnte. Auch Stadtentwässerung und Stadtwerke haben ihre Leitungen in ihre vormaligen Trassen zurückverlegt.

Giggenhauser Straße / Am Mitterfeld offen (August/September 2020)

Es ist geschafft! Mit der Straßenwiederherstellung und Öffnung von Giggenhauser Straße sowie der Öffnung der Straße Am Mitterfeld konnte ein weiteres großes Kapitel im Bereich der Großbaustelle Westtangente erfolgreich beendet werden. In der Giggenhauser Straße sind die Asphaltarbeiten abgeschlossen. Auf der Süd- und Nordseite wurden die Gehwege im gewohnten Verlauf wiederhergestellt und freigegeben. Die Asphaltierungsarbeiten an der Straße Am Mitterfeld wurden ebenfalls fertiggestellt. 

Angerstraße provisorisch angebunden (Juli 2020)

Die provisorische Anbindung der Angerstraße an die Westtangente Freising ist am Freitag, 17. Juli 2020, in Betrieb gegangen. Damit wurde von der Staatsstraße 2350, der ehemaligen Bundesstraße 11, über die Westtangente eine direkte Verbindung zum künftigen Stadtquartier an der Angerstraße geschaffen. Der Baustellenverkehr kann somit zu Entlastung der anliegenden Wohnstraßen über die vorläufige Trasse abgewickelt werden. „Das ist eine wichtige Etappe beim Bau der Westumfahrung und ein erster Schritt für eine Verkehrsentlastung Freisings“, unterstreicht OB Tobias Eschenbacher.

Ursprünglich sollte die provisorische Zufahrt noch vor Weihnachten 2019 geöffnet werden. Die extrem schlechten Witterungsbedingungen durchkreuzten jedoch den Zeitplan, weil die oberste Straßendeckschicht bei Kälte oder dauernder Nässe nicht eingebaut werden konnte. Die dann im Frühjahr 2020 vorgesehene Fertigstellung musste wegen der Corona-Pandemie nochmals aufgeschoben werden: Unter anderem konnten trotz rechtzeitiger Bestellung Maschinenteile für die neuen Asphaltfertiger der Firma Wadle nicht pünktlich geliefert werden. „Leider haben diese Umstände dazu geführt, dass die Ausführung der Arbeiten um Monate zurückgeworfen wurde“, bedauert Franz Piller, Projektleiter der Stadt Freising für die Westtangente, die Entwicklung.

Erste Etappe für eine Verkehrsentlastung gemeistert

Mittlerweile ist der Straßenbau zwischen der Kreuzung Münchner Straße (St 2350) und der Feldfahrt mit Anschluss der Angerstraße über einen Kreisverkehr abgeschlossen. Ebenso wurde die Beschilderung angebracht, sodass die vorläufige Anbindung seit 17. Juli genutzt werden kann. Wichtig in diesem Zusammenhang: Die Zufahrt auf der Westtangente Richtung Angerstraße verläuft über eine direkte Abfahrt der Bahnbrücke und nicht, wie nach Fertigstellung der Westtangente, kreuzungsfrei über die Feldfahrt. „Deshalb ist die Anbindung der Angerstraße auch noch provisorisch“, erläutert Franz Piller.

Zweifellos ist mit dieser ersten Freigabe eines Abschnitts der Westumfahrung eine Etappe für eine Entlastung Freisings gemeistert, wie OB Eschenbacher betont: „So können wir das Gewerbegebiet Angerstraße jetzt bereits von hinten erschließen und außerdem den Baustellenverkehr für das neue Wohnquartier über diese Trasse abwickeln.“

Verlegung Thalhauser Graben & Brückenbau

Im September 2019 haben auch im Bereich der Thalhauser Straße die Bauarbeiten für die Westtangente mit der Verlegung des Thalhauser Grabens und der Erstellung von zwei Brücken begonnen. Der Brückenbau ist seit Juni 2020 abgeschlossen und somit auch die - grundsätzliche - Herstellung des Geh- und Radwegs, der unter den Brücken und somit kreuzungsfrei geführt wird. Bei der Verlegung des Thalhauser Grabens wurde auf eine naturnahe Gestaltung des Bachlaufs geachtet.

Fertiggestellte Brücken über den Thalhauser Graben (1. Juli 2020)

Brückenbau an der Thalhauser Straße (April 2020)

Gute Fortschritte machen die Arbeiten für die Herstellung eines Geh- und Radwegs am künftigen Kreisverkehr für die Westtangente. Zwei Brückenbauwerke sorgen dafür, dass der Kreisel zu Fuß oder per Rad kreuzungsfrei unterquert werden kann.

Geh- und Radweg zwischen Schlüterallee und Isar freigegeben (Februar 2020)

Planmäßig Ende Februar 2020 fertiggestellt und ab sofort freigegeben ist der neue Geh- und Radweg entlang der Westtangente zwischen Schlüterallee und Isardamm. Die Querung der Kreuzung Staatsstraße St 2350 (vormals Bundesstraße 11) und Kreisstraße FS 44 sichert eine Bedarfsampel. Richtung Isardamm unterfährt der Radverkehr die Kreisstraße in der bestehenden Unterführung. 

Radwegverbindungen wieder offen (Januar 2020)

Seit Mitte Januar 2020 ist die an der Feldfahrt bislang gesperrte Radverbindung im Bereich der Westtangenten-Baustelle wieder freigegeben. Auch die Geh- und Radwegverbindung von der Schlüterallee entlang der Westtangente/FS 44 neu zur Staatsstraße St 2350 und weiter zur Einmündung der Milchstraße steht seit dem 21. Januar 2020 wieder zur Verfügung. 

Bilder der Arbeiten an der Thalhauser Straße (September 2019)


Ihr Kontakt

Referat Technische Betriebe
Referatsleitung: Bernhard Knopek
Projektleitung Westtangente: Christine Huber
Amtsgerichtsgasse 6
85354 Freising

Telefon 08161/54-47000
westtangente@freising.de


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