In der Heiliggeistgasse können noch vor dem Jahreswechsel 2016/2017 die Sektkorken knallen: Die Pflasterarbeiten werden in diesen Tagen beendet, bald schon kann die Straße wieder für den Kfz-Verkehr freigegeben werden.

Noch einige Zeit nehmen dagegen die Arbeiten in der Bahnhofstraße in Anspruch, die entgegen der Terminplanung über die Weihnachtsfeiertage hinaus verlängert werden müssen. Ansonsten geht es in den anderen Bereichen der Innenstadt erst 2017 richtig los: Michael Schulze, in der Stadtverwaltung Freising zuständig für die Koordination der Innenstadt-Neugestaltung, hat in der monatlichen Pressekonferenz des Oberbürgermeisters am Montag, 05. Dezember 2016, einen Überblick der geplanten Baumaßnahmen gegeben.

Bahnhofstraße – Unterdükerung der Moosacharme

Die Stadtwerke sind aktuell in der Bahnhofstraße mit der Sanierung und Modernisierung der Gas- und Wasserleitungen beschäftigt. Als technisch sehr anspruchsvoll hat sich dabei die Unterquerung der Moosachbrücken erwiesen: Mit dem ursprünglich eingesetzten Bohrgerät, das auf 15 Meter Tiefe kommen muss und eine 120 Meter lange Röhre herstellen soll, habe es Probleme gegeben, berichtete Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Voigt. Seit heute hat nun das beauftragte Unternehmen ein Spezialgerät aus Österreich im Einsatz. Die für Mitte Dezember angekündigte Fertigstellung der Bauarbeiten verschiebt sich damit bis über die Weihnachtsfeiertage hinaus. Alternativ die Baumaßnahmen ins Frühjahr 2017 zu verlegen, sei angesichts von zeitgleich stattfindenden Spartenverlegungen in der Oberen Hauptstraße schwierig: „Das ist mit anderen Baustellen nicht sinnvoll zu koordinieren“, schilderte Voigt. Für Fußgänger und Radfahrer soll allerdings mehr Platz geschaffen werden: Es werde ein Stück der Bahnhofstraße frei gemacht, um den Fußgänger- und Radverkehr zu entzerren. Die Geschäfte in der Bahnhofsstraße sind selbstverständlich alle erreichbar.

Neugestaltung im Osten der Altstadt

Graben, verlegen, Steine setzen: Schon Anfang 2017 wird es in Sachen Innenstadtsanierung richtig rund gehen. Dabei wird das östliche Ende der Altstadt „komplettiert“: In der General-von-Nagel-Straße, der Weizengasse und dem dazwischen liegenden Teil der Unteren Hauptstraße wird etwa von März bis Ende November das neue Natursteinpflaster verlegt. Zuerst werde das Stück der Hauptstraße hergestellt, informierte Schulze und kündigte für diesen Zeitraum eine Vollsperrung für den motorisierten Verkehr an. Fußgänger*innen und Radfahrer*innen könnten aber weiterhin passieren, sagte der Innenstadtkoordinator: „Die Baumaßnahme in der Heiliggeistgasse war uns eine große Lehre. Wir dachten, 50 oder 60 Meter Umweg sind nicht schlimm. Aber es war ein Problem.“ Offenbar trifft die „Faustregel“ der Stadtplaner zu, dass die Leute gewillt sind, einen Meter pro 1000 Einwohner Umweg in Kauf zu nehmen. Jedenfalls werden die kommenden Bauarbeiten so abgestimmt, dass man zu Fuß und mit dem Rad durchkommt.

Generalsanierung Asamgebäude

Eine Großbaustelle bis zum Jahr 2023 wird es im Herzen der City geben: Das Asamgebäude wird voraussichtlich ab April 2017 generalsaniert. Los geht es mit der Ertüchtigung der Fundamente und der Dachstuhlsanierung – vorher schon werden die Baustellenflächen eingerichtet. Dafür wird die Hauptstraße laut Schulze etwa fünf Meter Richtung Mariensäule verlegt. So entsteht vor der Gebäudefront ein Umschlagplatz für das Baumaterial. Im Innenhof wird ein großer Kran positioniert, der das Material dann zum eigentlichen Lagerplatz hinter dem Asamgebäude transportiert. Sicherlich 90 Prozent der Baustellenanlieferung werde tagsüber erfolgen, schätzte Schulze, nur „in Einzelfällen“ werde – nach dem Vorbild der H&M-Baustelle – nachts oder frühmorgens Großmaterial angeliefert und eine Straßensperrung notwendig. Ansonsten versicherte er, dass es keine Container auf dem Marienplatz geben werde, der Wochenmarkt (mit geringen Standortanpassungen) komplett und ungestört stattfinden werde.

Spartenverlegungen Obere Hauptstraße

Wie bereits berichtet, beginnen ab März 2017 die Spartenumlegungen in der Oberen Altstadt zwischen Karlwirtskreuzung und Bahnhofstraße. Die Telekommunikationskabel müssen verschoben werden, die Stadtentwässerung kümmert sich um die Hausanschlüsse und die Stadtwerke verlegen Gas-, Wasser- und Stromkabel. Derzeit ist angedacht, dass zwischen März und Juni 2017 die Arbeiten auf der Südseite der Oberen Hauptstraße erledigt werden und anschließend bis Ende November auf der Nordseite. Grundsätzlich würden die Baustellen so organisiert, dass eine Ausfahrt Richtung Karlwirtkreuzung oder Bahnhofstraße befahrbar sei, sagte Schulze, „temporär können aber Sperrungen nicht ausgeschlossen werden“.

Bahnhofstraße: Sparten und Umbau Diözesanmuseum

In der Bahnhofstraße sind von Anfang März bis etwa Ende Juni 2017 die Telekommunikationsunternehmen und die Stadtwerke (Strom) aktiv. Auch diese Arbeiten werden so koordiniert, dass eine „Ausfahrt“ aus der Unteren Hauptstraße (Richtung Karlwirtkreuzung oder Bahnhofstraße) immer gegeben ist. Spannend wird das „private Bauvorhaben“ der Erzdiözese München und Freising: Ab voraussichtlich Juli 2017 soll der Umbau des Diözesanmuseums auf dem Domberg beginnen – Maschinen und Material können aber nicht über die Untere Domberggasse transportiert werden. Daher möchte die Diözese nach bisherigem Planungsstand in der Bahnhofstraße im Bereich der Brunnhausgasse eine Aufstellfläche schaffen. Wie Schulze erläuterte, soll ein Kran am Museum aufgestellt werden, der das Baumaterial nach oben schafft - etwa 26 Meter beträgt der Höhenunterschied. Die Lieferfahrzeuge müssten in der Brunnhausgasse rückwärts umkehren und Richtung Bahnhof ausfahren, schilderte Schulze.

Weitere Bauaktivitäten im Zentrum

Im Graben gehen die Spartenverlegungen 2017 weiter: Ab dem Frühjahr sind Baufirmen im Mittleren Graben für die Stadtentwässerung (Hausanschlüsse) und Stadtwerke (Gas, Wasser, Strom) zwischen Amtsgerichtsgasse und Ziegelgasse unterwegs. Etwa ein halbes Jahr ist für die Arbeiten angesetzt. Weiterhin wird am Dom-Gymnasium gebaut: Von Pfingsten bis November 2017 wird der Brandschutz verbessert.

Die Stadt lebt

Bilanzierend räumte Schulze ein: „Man bekommt fast ein bisschen Angst, was auf die Innenstadt zukommt.“ Doch diese Arbeiten seien Zeichen dafür, „dass die Stadt lebt“, – sie seien „eine Investition in die Zukunft, damit die Innenstadt wettbewerbsfähig bleibt“, ergänzte OB Tobias Eschenbacher und bat um Verständnis für die Belastungen durch die Baustellen. Michael Schulze erinnerte an ähnlich „enge“ Situationen im vergangenen Jahr, zum Beispiel mit dem H&M-Neubau, dem Musical und dem Wochenmarkt: „Und es hat irgendwie funktioniert! Es hat halt jede und jeder ein bisschen den Bauch eingezogen.“  Größere Veranstaltungen wie das Altstadtfest oder der Volksfestumzug könnten auch weiterhin stattfinden, versprach der Innenstadtkoordinator.


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