Vögel zwitschern und die Sonne blitzt durch die großen, Schatten spendenden Bäume: Der Amtsgerichtsgarten inmitten der Freisinger Altstadt ist ein ausgesprochen idyllischer Ort, an dem der kulturelle Genuss von 09. Juli bis 26. Juli 2020 für drei lange Wochenenden im Mittelpunkt steht. Hier und jeweils donnerstags im lauschigen Biergarten des Lindenkellers kommen beim „Freisinger Sommer Wunder“ kleine und große Kulturfans, Liebhaber*innen von Kabarett, Musikveranstaltungen von Klassik bis modern, Poetry Slam und Theater auf ihre Kosten. Ermöglicht hat dieses vielfältige Programm eine wunderbare Kooperation von Kulturamt der Stadt Freising, Stadtjugendpflege und Musikschule sowie der Uferlos Kultur- und Veranstaltungs GmbH.

Das Veranstalter-Team präsentierte am Mittwoch, 01. Juli 2020, im Amtsgerichtsgarten gemeinsam mit Kulturreferentin Susanne Günther den Medien die innerhalb von nur vier Wochen auf die Beine gestellte Reihe. Pate stand dabei die durch Corona ausgelöste Situation, die das kulturelle Leben besonders hart trifft: Künstler*innen hatten über Monate hinweg keine Bühne und kein Publikum. „Ein Antrag der Stadtratsfraktion der Grünen hat uns ermuntert, uns ein Konzept zu überlegen, das die aktuellen Möglichkeiten berücksichtigt“, schilderte Ingo Bartha, Referatsleiter für Kultur und Tourismus. Im Sommer lasse die Stadt sonst den privaten Veranstaltern den Vortritt, in diesem Jahr sei freilich alles anders – Termine seien abgesagt worden „und viele wissen einfach nicht, was sie wie derzeit überhaupt umsetzen können“.

Stadt springt in die Bresche

Diese „Lücke“ hat nun die Stadt gefüllt und innerhalb kürzester Zeit ein Freiluft-Programm mit mehr als 20 Konzerten, Kabarett- und Kinderveranstaltungen auf die Beine gestellt, das in seiner Vielfalt überrascht und begeistert: ein kleines Wunder, das der sommerlichen Veranstaltungsreihe den passenden Namen gibt. Dabei hatte das Kulturamt von Beginn an engagierte Partner in der Stadtjugendpflege und der Musikschule, „die sofort mit im Boot waren“, so Ingo Bartha. Zudem sei das Uferlos-Team als grandiose Unterstützung gewonnen worden.

Kreative und produktive Kooperation

Wie ausgezeichnet dieses Miteinander geklappt hat und welche kreativen Kräfte dabei freigesetzt wurden, beschrieben die Beteiligten mit spürbarem Enthusiasmus. „Die Zusammenarbeit war fantastisch“, schwärmte Fritz Andresen (Leiter Stadtjugendpflege), „das hat es in dieser Form noch nie gegeben und ist hoffentlich zukunftsweisend“. Musikschulleiter Odilo Zapf bestätigte: „Es läuft alles rund, so produktiv und kreativ – es macht wirklich viel Spaß“, wiewohl alle zwei Tage neue Vorgaben zu berücksichtigen gewesen seien. Und Thomas Sedlmeier und Vipo Maat, die Macher des Uferlos Festivals, beteiligten sich nicht nur konzeptionell und mit ihren Kontakten zu Künstler*innen und Bands: „Wir sind mit Einsatz und Herzblut dabei.“

Sommerlicher Open-Air-Genuss

Ergebnis: ein Programm mit verschiedensten Genres für Kulturbegeisterte aller Generationen, das zudem die regionale Kultur fördert. Fast ausschließlich Künstler*innen und Gruppen mit Freising-Bezug stehen im Amtsgerichtsgarten und Lindenkeller-Biergarten auf der Bühne, darunter Hochkaräter wie Michael Altinger (9. Juli), Bühnenpolka (10. Juli) und Luz amoi (11. Juli). Zugesagt hat für den 18. Juli das Münchener Kammerorchester, dessen Konzertmeister Daniel Giglberger ein Freisinger ist. „Ich hatte in der Corona-Zeit immer wieder Kontakt mit ihm“, erzählte Odilo Zapf, „und wie alle Künstler sehnte er sich danach, die Saure-Gurken-Zeit zu beenden.“ Die Verpflichtung von NouWell Cousines (23. Juli) aus der populären Well-Familie ist wiederum dem Kontakt von Hartmut Fischer, Ex-Chef der Stadtjugendpflege, zu verdanken.

Ticketverkauf ab 2. Juli

Viele weitere sehens- und hörenswerte Acts bietet das Kulturfest, so die „Supports“ der Musikschul-Gewächse „Mieke and the Boys“ und Stadtkapelle Freising. Feste Termine im Open-Air-Kalender haben jeweils am Sonntagmorgen eine Matinee mit Jazz und Klassik sowie am Sonntagnachmittag bunte Konzerte und Zwergengeschichten für Kinder. Kulturreferentin Susanne Günther freute sich ausgesprochen über das „in einem unfassbar kreativen Prozess“ entstandene, reichhaltige Angebot: „Es ist wunderbar, wenn aus der Krise ein Wunder entsteht.“ Freilich gilt es, Auflagen wie die Abstands- und Hygieneregeln zu beachten. Im Amtsgerichtsgarten können bis zu 150 Gäste Platz nehmen, mindestens 100 sind es im Lindenkeller.

Wichtig: Wer gemeinsam sitzen möchte, soll auch gemeinsam Eintrittskarten als Gruppe (zwei bis zehn Personen) kaufen – das hilft außerdem bei der Bestuhlung. Auf Getränke und Essen muss das Publikum nicht verzichten, es wird allerdings direkt am Platz serviert. Schließlich gilt auf beiden Festgeländen eine Maskenpflicht, sofern der Sitzplatz nicht eingenommen ist.

Der Ticket-Verkauf beginnt am Donnerstag, 2. Juli 2020, vorzugsweise online auf der Webseite www.sommerwunder.de (oder direkt hier zum Ticket-Shop) und ansonsten im Büro der Uferlos GmbH, Ziegelgasse 9, montags und mittwochs von 10 bis 18 Uhr. Die Veranstaltungen finden bei jedem Wetter, auch bei leichtem Regen, statt und werden nur bei extrem schlechter Witterung (Starkregen, Gewitter) abgesagt oder verschoben – dann erhalten die Besucher*innen gegebenenfalls kurzfristig eine E-Mail. Der Eintrittspreis wird natürlich auf Wunsch rückerstattet.

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