Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen über das Klimaschutzkonzept der Stadt Freising und mit welchen Maßnahmen dieses im Stadtgebiet umgesetzt wird. Auf internationaler und Bundesebene wird um den Schutz des Klimas gerungen. Auf lokaler Ebene versucht die Stadt Freising ganz konkrete Schritte zu erreichen, um den Ausstoß schädlicher Treibhausgase zu verhindern. Ein Grundsatzbekenntnis für eine aktive Klimaschutzpolitik hat der Stadtrat bereits 2013 mit dem einstimmigen Beschluss zum „Integrierten Klimaschutzkonzept“ abgelegt.


Das Konzept und Ziele

Im städtischen Klimaschutzkonzept ist eine Analyse der energetischen Ausgangssituation der Stadt Freising zu finden (Basisjahr 2011) sowie eine Prognose des zukünftigen Energiebedarfs der Stadt Freising zu finden. Betrachtet wurden dabei die drei Sektoren Strom, Wärme und Mobilität.

Anhand der Identifikation von Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz und zum Einsatz Erneuerbarer Energien im Stadtgebiet wurde für die Stadt Freising ein Klimaschutzszenario für das Jahr 2035 erarbeitet (Vision 2035).

Laut dieser Vision kann der Endenergiebedarf der Stadt Freising durch verschiedenste Maßnahmen bis zum Jahr 2035 um ein Drittel reduziert werden. Durch die Erschließung der Ausbaupotenziale im Stadtgebiet kann der Anteil der  Erneuerbaren Energien am Gesamtstrombedarf auf 40 % erhöht werden (ohne Berücksichtigung des Mobilitätssektors). Die spezifischen CO2-Emissionen je Einwohner könnten damit bis zum Jahr 2035 in etwa halbiert werden – so die Prognose.

Das Klimaschutzkonzept stellt damit eine strategische Entscheidungs- und Planungshilfe für zukünftige kommunale Klimaschutzanstrengungen dar. Es zeigt der öffentlichen Hand, aber auch den Freisinger Bürgerinnen und Bürgern Maßnahmen zur Energie- und CO2-Minderung auf.

Die Erstellung des umfassenden Konzeptes wurde vom Bundesumweltministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert.


Maßnahmen & Umsetzung

Maßnahmenkatalog

Zur Erreichung des Klimaschutzszenarios 2035 wird im Klimaschutzkonzept ein detaillierter Maßnahmenkatalog mit über 50 Maßnahmen in folgenden fünf Handlungsfeldern empfohlen:

  • Organisation
  • Akteurs- und Bürgerbeteiligung
  • Energieeffizienz und -einsparung
  • Effiziente und nachhaltige Energieerzeugung
  • Mobilität / Verkehr

Der Maßnahmenkatalog des Klimaschutzkonzeptes ist relativ  umfangreich, insgesamt könnten die Maßnahmen jedoch spezifischer auf Freising abgestimmt und stringenter mit den ausgewiesenen Einsparzielen verknüpft sein. Besonders herausgearbeitet wird im Klimaschutzkonzept die enge Verzahnung der Energieversorgung der Stadt mit dem Umland, also dem Landkreis Freising. Im Stadtgebiet Freising sind die Flächen für die Nutzung erneuerbaren Energien begrenzt. Eine Vollversorgung der Stadt mit erneuerbaren Energien ist nur in Kooperation mit dem Umland möglich. Insgesamt möchte die Stadt daher zukünftig noch stärker mit dem Landkreis und den umliegenden Gemeinden zusammenarbeiten.

Personal zur Umsetzung

Damit das Konzept umgesetzt werden kann, hat sich die Stadtverwaltung Fachwissen ins Haus geholt: Seit März 2016 hat Marie Hüneke ihre Arbeit als städtische Klimaschutzmanagerin aufgenommen. Den Klimaschutz in der täglichen Praxis on die städtischen Prozesse zu integrieren und bei Entscheidungen zu berücksichtigen ist zweifellos nicht immer einfach. Was unter finanziellen Aspekten „wirtschaftlich“ erscheint, ist nicht unbedingt ressourcenschonend. Klimaschutz ist ein ressortübergreifendes Thema mit Schnittstellen in die verschiedensten Ämter und Referate. Weichen müssen gestellt, Überzeugungsarbeit geleistet und Klimaschutzaspekte verstärkt in das Verwaltungshandeln  eingebracht werden. Keine einfache Aufgabe, da an gewachsenen Strukturen gerüttelt werden muss:  Jahrzehntelange Leitbilder, wie z.B. das der „autogerechten Stadt“ in der Verkehrsplanung, müssen durch neue Leitbilder ersetzt und diese in das Verwaltungshandeln Eingang finden. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen auf Bundesebene erweisen sich bei der Umsetzung von lokalen Klimaschutzmaßnahmen nicht unbedingt als förderlich.

Die Personalstelle zur Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen wurde für 3 Jahre (2016 – 2019) mit 75 % im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative über das Bundesministerium für Umwelt gefördert (Förderkennzeichen: 03K02642). Auch die Anschlussförderung  zur Umsetzung der Maßnahmen wurde bewilligt. Für zwei weitere Jahre wird die Personalstelle zur Umsetzung mit 50 % gefördert (Förderkennzeichen: 03K02642-1). Ebenfalls mit 50 % gefördert wird die Stelle des Beauftragten für nachhaltige Mobilität zur Umsetzung des Mobilitätskonzeptes (Förderkennzeichen: 03K11357).

Die Kernmaßnahmen

Aus den über 50 Maßnahmen wurden zehn Kernmaßnahmen zur zeitnahen Umsetzung konkretisiert. Im Rahmen der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes wurden diese Maßnahmen als prioritär eingestuft.

  1. Aufbau eines Klimaschutznetzwerkes
  2. Monitoring der Konzeptumsetzung
  3. Integrierte Öffentlichkeitsarbeit
  4. Intensivierung der Zusammenarbeit im Klimaschutzbündnis des Landkreises
  5. Umsetzung eines Freisinger Energielokals
  6. Entwicklung eines energetisches Quartierskonzeptes für die historische Altstadt
  7. Energetisch optimierte Stadtplanung
  8. Innovative Wärmekonzepte für Bestandswohnquartiere und Gewerbegebiete
  9. Energy with Kids
  10. Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements

Durch die lange Zeitspanne zwischen der Ausarbeitung des  Klimaschutzkonzeptes und der Besetzung der Stelle für Klimaschutzmanagement decken sich die im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes identifizierten Kernmaßnahmen nicht mit den im aktuellen Tagesgeschäft relevanten/aufkommenden Themen. Daher wurden nicht ausschließlich die im Rahmen der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes ausgewählten zehn Kernmaßnahmen bearbeitet, sondern gleichermaßen aktuelle Themen im Tagesgeschäft wie z.B. Beratung und Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt, das Erstellen von Stellungnahmen aus Klimaschutzsicht zu verschiedenen städtischen Planungsvorhaben, das Durchführen von anstehenden Veranstaltungen. Einige der Kernmaßnahmen inhaltlich etwas abgeändert bzw. ersetzt. Besonders intensiv wurde das Thema "Nachhaltige Mobilität" und insbesondere das Thema Radverkehr bearbeitet. Seit November 2019 wird die Stelle der Klimaschutzmanagerin um eine Stelle für Nachhaltige Mobilität (Klimaschutzmanager „Mobilität“) ergänzt. Gemeinsam mit der städtischen Klimaschutzbeauftragten wirkt der Klimaschutzbeauftragte "Mobilität" darauf hin, die Ziele des Integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Freising zu verfolgen und CO2 im Verkehrsbereich einzusparen. Die bestehende Klimaschutzmanagementstelle kann sich damit verstärkt wieder den anderen Klimaschutzthemen und -bereichen widmen.

Im Rahmen des geförderten Anschlussvorhabens zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes werden folgende Maßnahmen weiterverfolgt bzw. umgesetzt:

  1. Monitoring der Konzeptumsetzung [Weiterführung]
  2. Integrierte Öffentlichkeitsarbeit [Weiterführung]
  3. Entwicklung eines kommunalen Förderprogramms im Bereich Mobilität mit E-(Lasten-)Fahrrädern [Neu]
  4. Freisinger Energielokal [Weiterführung]
  5. Einrichtung eines Energiebeirats [Neu]
  6. Mentoring für Klimaschutzteilkonzeptmanager "Mobilität" [Neu]
  7. Konzept zur nachhaltigen Wärmeversorgung der Stadt Freising [Neu]
  8. Energy with kids [Weiterführung]
  9. Nachhaltige Beschaffung [Neu]
  10. "Müllfreies" Freising [Weiterführung]
  11. Städtische Liegenschaften [Neu]
  12. Energetisch optimierte Stadtplanung [Weiterführung]
  13. Qualifizierungsoffensive für das regionale Handwerk in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Freising [Neu]

Informationen zu den aktuellen Aktivitäten des Klimaschutzmanagements finden Sie auf der Seite „Energie & Klimaschutz“.


Historie

Die Erstellung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes (KSK) der Großen Kreisstadt Freising erfolgte durch das Zentrum für rationelle Energieanwendung und Umwelt GmbH (ZREU) aus Regensburg von April 2012 bis Juli 2013.

Während der Entstehung und Ausarbeitung des KSK fanden mehrere interne Abstimmungsgespräche zwischen der Stadtverwaltung Freising, den Freisinger Stadtwerken als fachliche Unterstützung der Stadtverwaltung und dem ZREU statt. Darüber hinaus konnten sich Akteur*innen und interessierte Bürger*innen in drei Expertenrunden und einer Bürger*innenveranstaltung beteiligen und dabei Ideen und fachspezifischen Beiträgen für die Entwicklung und Entstehung des Konzeptes einbringen.

Moderiert wurden die Veranstaltungen durch Mitarbeiter des ZREU. Die Ergebnisse der Bestands- und Potentialanalyse wurden außerdem im Lenkungskreistreffen für den Stadtentwicklungsplan Freising vorgestellt und diskutiert. Die Ergebnisse, die bei den Beteiligungsveranstaltungen erarbeitet wurden, sind in das Klimaschutzkonzept eingeflossen.

Die Vorstellung des Abschlussberichtes durch das ZREU mit Beschlussfassung fand schließlich im Planungs- und Umweltausschuss des Stadtrats am 31. Juli 2013 statt: Dem Klimaschutzkonzept wurde zugestimmt.

Die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes wurde gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland, Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages (Förderkennzeichen: FKZ 03KS2171).

Ihr Kontakt und weitere Informationen

Stadt Freising
Amt für Stadtplanung und Umwelt
Klimaschutzmanagement
klimaschutz@freising.de
 

 


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