Neugestaltung Heiliggeistgasse

Der Freisinger Stadtrat hat die Neugestaltung der Heiliggeistgasse einstimmig beschlossen: In der Sitzung am Donnerstag, 12. Mai 2016, wurde die Umsetzung der Umbaupläne verabschiedet, die der Planungsausschuss ebenfalls befürwortet hatte (siehe nachfolgender Bericht). Beim "Berbinger Granit" als künftiges Pflaster in der Innenstadt wird die Stadt noch mehr Wert auf eine optische Lebendigkeit legen und bei der Auswahl der Steine auf eine farbige Mischung achten. Diese Konsequenz zog die Stadtverwaltung aus Reaktionen aus der Bevölkerung und eigenen Beobachtungen der Musterpflasterfläche, die mittlerweile seit Februar 2016 in der Unteren Hauptstraße präsentiert wird.

Planungsausschuss befürwortet Umbaukonzept

Der niveaugleiche Ausbau der Heiliggeistgasse einschließlich Domberg-Aufgang ist vom Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt am Mittwoch, 23. März 2016, einstimmig beschlossen worden. Jetzt muss noch der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung das Projekt offiziell genehmigen. Das berechnete Kostenvolumen beträgt rund 1,53 Millionen Euro.

Sobald die laufenden Spartenarbeiten (Strom, Gas, Wasser) und die Verlegung von Telekommunikationsleitungen in der Heiliggeistgasse abschlossen sind (siehe Bild), kann im Juli 2016 mit der Sanierung der Moosachbrücke begonnen werden. Von Anfang August bis Mitte November ist die eigentliche Bauausführung terminiert. Somit ist der erste Abschnitt der Neugestaltung der Innenstadt voraussichtlich vor der Adventszeit fertiggestellt.

Niveaugleich und barrierefrei

Der Umbau von Heiliggeistgasse (beginnend etwa auf Höhe Hausnummer 9)  sowie der Einmündung Untere Domberggasse präsentiert erstmals die typische Gassen-Gestaltung in der City: Die Straße wird niveaugleich mit einem Naturstein-Belag einheitlich gepflastert, wobei Mobiliar wie Fahrradständer und Sitzbänke/-würfel so situiert werden, dass sie zusätzlich den Verkehr bremsen. Die Entwässerung erfolgt in der Straßenmitte durch eine leicht abgesenkte, 40 Zentimeter breite Rinne – also „ohne Stolperkanten“, wie Planer Oliver Alten vom Büro ST raum a. versicherte. Er wies weiterhin auf einen mit einer grünen Linie im Plan markierten „hindernisfreien Korridor“ hin, der freigehalten werden müsse, damit sich sehbehinderte Menschen entlang der Hausmauern orientieren könnten. Nach dem Umbau wird die Heiliggeistgasse als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen.

Fußabdruck des Isartors

Erstmals realisiert wird in der Heiliggeistgasse das typische Stadteingangskonzept: Wo sich früher das Isartor befand, wird im Boden die tatsächliche Lage quasi als Fußabdruck abgebildet. Dazu kommt ein schwarzer Naturstein mit gebrochener Oberfläche zum Einsatz. Im Belag wird der Schriftzug „Isartor“ eingefräst, eine Informationstafel klärt über das ehemalige Tor auf. Dieses Prinzip soll an allen Zugängen zur Altstadt, an denen Tore standen, fortgeführt werden. Wo sich Stadtmauern befanden (Amtsgerichtsgasse, Weizengasse), werden diese als historische Spur im Boden gekennzeichnet.

Bushaltestelle mit Wetterschutz

Erhalten, aber etwas nach Süden vor den Christopher-Paudiß-Platz verschoben wird die Bushaltestelle, die mit einem Wartehäuschen neu ausgestattet wird. Für einen behindertengerechten Ein- und Ausstieg in die Busse sorgt eine kurze Rampe, die in einen 16 Zentimeter hohen Bordstein mündet.  Beibehalten wird in der Heiliggeistgasse die Überspannungsbeleuchtung an vier Stellen. An der Unteren Domberggasse werden zwei Mastaufsatzleuchten aufgestellt.

Einladender Aufgang zum Domberg

Der Aufgang zum Domberg wird sich nach dem Umbau sehr attraktiv  präsentieren. Die Parkplätze am Fuße des Dombergs entfallen, es werden in diesem Bereich drei große Bäume gepflanzt, ausreichend Abstellplätze für Fahrräder geschaffen und Sitzhocker aus Granit aufgestellt, um das Befahren des kleinen Platzes zu unterbinden.

Kostenberechnung für ersten Bauabschnitt

Die nunmehr detaillierte Planung ermöglicht eine Kostenberechnung für den ersten Bauabschnitt, also Heiliggeistgasse mit Dombergaufgang: Demnach summieren sich Bau- und Nebenkosten auf brutto 1,53 Millionen Euro. Die Kostensteigerung gegenüber der Schätzung aus dem Vorentwurf von etwa 12 Prozent begründete Alois Spangler, Leiter des Amts für Straßen- und Brückenbau, insbesondere mit den Anforderungen an die Verkehrsflächen: Die hohen Lasten, vor allem durch die Stadtbusse, machten es laut eines Sachverständigen für Pflasterbau erforderlich, den Oberbau in der Heiliggeistgasse von 65 auf 80 Zentimeter zu erhöhen und das Pflaster in gebundener Bauweise zu verlegen.


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